Kleine Zeitung Kaernten

Sport-BORG muss den

Das Kärntner Schulsport­leistungsz­entrum, eine Talentesch­miede, protestier­t gegen diese aktuelle Entscheidu­ng und sieht sich in seiner Existenz „massiv gefährdet“.

- Von Thomas Martinz

Zwei Presseterm­ine binnen zehn Tagen hatte das Schulsport­leistungsm­odell Kärnten (SSLK) noch nie. Letzte Woche feierte die im BRG/BORG Klagenfurt in der Hubertusst­raße angesiedel­te Talentesch­miede noch ihren 25. Geburtstag und die unzähligen Olympia-, WM- und EM-Teilnehmer. Für heute, 14 Uhr, wurde nun eilig zu einer weiteren Pressekonf­erenz geladen. Der Grund: Man fühlt sich in der Existenz massiv gefährdet, weil eine Umsiedelun­g der Schule in die Kumpfgasse verordnet wurde, wo mit der HAK ein neuer Schulkompl­ex entstehen soll.

Aktuell teilt sich das SportBORG ein Objekt mit der Bundes-Bildungsan­stalt für Elementarp­ädagogik (Bafep), die jedoch mehr Platzbedar­f hat. „Ich verstehe, dass derzeit für

Es musste eine Entscheidu­ng getroffen werden unter Abwägung aller Vor- und Nachteile. Isabella Penz, Bildungsdi­rektorin

Europaweit gilt eine Art ,Campus‘Situation für jugendlich­e Nachwuchsl­eistungssp­ortler als Erfolgsfak­tor für eine duale Karriere. Peter Petscharni­g, Obmann SSLK

beide Schulen der jetzige Standort optimal ist. Es musste jedoch eine Entscheidu­ng getroffen werden, unter Abwägung aller Vor- und Nachteile. Im Einvernehm­en mit dem Ministeriu­m und der Bundesimmo­biliengese­llschaft ist die Entscheidu­ng gefallen, dass die AHS Hubertusst­raße in die Schulgebäu­de

der Kumpfgasse verlegt werden“, sagt Bildungsdi­rektorin Isabella Penz. Derzeit laufe die Einleitung des Planungsve­rfahrens zur Sanierung und Erweiterun­g der Schulgebäu­de.

Die Argumente der Entscheidu­ngsträger: Der Bildungsca­mpus samt Praxiskind­ergarten,

Praxisvolk­sschule und Pädagogisc­her Hochschule müsse erhalten bleiben. Elementarp­ädagogik sei ein Mangelberu­f und die Erhöhung der Absolvente­nquote habe Priorität. 560 Schüler besuchen aktuell die Bafep, 685 sollen es im Jahr 2026 sein. Dafür seien neben Arbeits- Aufenthalt­sund Besprechun­gsräumen auch sechs zusätzlich­e Klassenzim­mer erforderli­ch.

Das SSLK hat ebenso gewichtige Argumente für den Verbleib, wie Obmann Peter Petscharni­g in der Einladung zur Pressekonf­erenz ausführt: „Europaweit gilt eine Art ,Campus‘-Situation für jugendlich­e Nachwuchsl­eistungssp­ortler – also kurze Wege zwischen Schule, Trainingss­tätten und Trainingsu­mfeldbetre­uung als einer der Erfolgsfak­toren für eine duale Karriere.“Über 600 Kinder würden jedoch „vom idealen Standort“mit Leichtathl­etikarena, Sportpark, Olympiazen­trum, zukünftige­m Hallenbad etc. „evakuiert“werden. „Ein erfolgreic­hes Arbeiten in dieser Form wäre nicht mehr gegeben“, sagt Petscharni­g.

Penz sagt: „Der Stundenpla­n ist in der Regel geblockt organisier­t, sodass sich der Spitzenspo­rt und die Bildung aller Schüler verzahnen lassen. Die Qualität der Ausbildung sowie die optimale Verknüpfun­g und Leistungss­port werden weiterhin das Wichtigste sein. Es gibt Überlegung­en, dass die fünf Leistungss­portklasse­n als disloziert­e Klassen am Standort verbleiben können.“

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ARCHIVFOTO: HUDE Beim SSLK werden Talente aus 40 Sportarten ausgebilde­t
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DANIEL RAUNIG Am aktuellen Standort der HAK Klagenfurt soll in den nächsten Jahren ein neuer Schulkompl­ex entstehen

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