Sport-BORG muss den
Das Kärntner Schulsportleistungszentrum, eine Talenteschmiede, protestiert gegen diese aktuelle Entscheidung und sieht sich in seiner Existenz „massiv gefährdet“.
Zwei Pressetermine binnen zehn Tagen hatte das Schulsportleistungsmodell Kärnten (SSLK) noch nie. Letzte Woche feierte die im BRG/BORG Klagenfurt in der Hubertusstraße angesiedelte Talenteschmiede noch ihren 25. Geburtstag und die unzähligen Olympia-, WM- und EM-Teilnehmer. Für heute, 14 Uhr, wurde nun eilig zu einer weiteren Pressekonferenz geladen. Der Grund: Man fühlt sich in der Existenz massiv gefährdet, weil eine Umsiedelung der Schule in die Kumpfgasse verordnet wurde, wo mit der HAK ein neuer Schulkomplex entstehen soll.
Aktuell teilt sich das SportBORG ein Objekt mit der Bundes-Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (Bafep), die jedoch mehr Platzbedarf hat. „Ich verstehe, dass derzeit für
Es musste eine Entscheidung getroffen werden unter Abwägung aller Vor- und Nachteile. Isabella Penz, Bildungsdirektorin
Europaweit gilt eine Art ,Campus‘Situation für jugendliche Nachwuchsleistungssportler als Erfolgsfaktor für eine duale Karriere. Peter Petscharnig, Obmann SSLK
beide Schulen der jetzige Standort optimal ist. Es musste jedoch eine Entscheidung getroffen werden, unter Abwägung aller Vor- und Nachteile. Im Einvernehmen mit dem Ministerium und der Bundesimmobiliengesellschaft ist die Entscheidung gefallen, dass die AHS Hubertusstraße in die Schulgebäude
der Kumpfgasse verlegt werden“, sagt Bildungsdirektorin Isabella Penz. Derzeit laufe die Einleitung des Planungsverfahrens zur Sanierung und Erweiterung der Schulgebäude.
Die Argumente der Entscheidungsträger: Der Bildungscampus samt Praxiskindergarten,
Praxisvolksschule und Pädagogischer Hochschule müsse erhalten bleiben. Elementarpädagogik sei ein Mangelberuf und die Erhöhung der Absolventenquote habe Priorität. 560 Schüler besuchen aktuell die Bafep, 685 sollen es im Jahr 2026 sein. Dafür seien neben Arbeits- Aufenthaltsund Besprechungsräumen auch sechs zusätzliche Klassenzimmer erforderlich.
Das SSLK hat ebenso gewichtige Argumente für den Verbleib, wie Obmann Peter Petscharnig in der Einladung zur Pressekonferenz ausführt: „Europaweit gilt eine Art ,Campus‘-Situation für jugendliche Nachwuchsleistungssportler – also kurze Wege zwischen Schule, Trainingsstätten und Trainingsumfeldbetreuung als einer der Erfolgsfaktoren für eine duale Karriere.“Über 600 Kinder würden jedoch „vom idealen Standort“mit Leichtathletikarena, Sportpark, Olympiazentrum, zukünftigem Hallenbad etc. „evakuiert“werden. „Ein erfolgreiches Arbeiten in dieser Form wäre nicht mehr gegeben“, sagt Petscharnig.
Penz sagt: „Der Stundenplan ist in der Regel geblockt organisiert, sodass sich der Spitzensport und die Bildung aller Schüler verzahnen lassen. Die Qualität der Ausbildung sowie die optimale Verknüpfung und Leistungssport werden weiterhin das Wichtigste sein. Es gibt Überlegungen, dass die fünf Leistungssportklassen als dislozierte Klassen am Standort verbleiben können.“