Kleine Zeitung Kaernten

Doppelt so viele Pleiten in Kärnten

Zwei Großpleite­n lassen auch die Passiva steigen.

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Im ersten Halbjahr 2022 wurden 51 Insolvenzv­erfahren über Kärntner Unternehme­n eröffnet. Zusätzlich gab es bei 61 weiteren Insolvenza­nträgen mangels Vermögens kein Verfahren. „In Summe sind 112 Unternehme­n mit Verbindlic­hkeiten von 23 Millionen Euro insolvent“, berichtet Barbara WieslerHof­er, Leiterin des KSV1870Sta­ndortes Klagenfurt. Im Vergleich zum letzten „Normaljahr vor der Pandemie“2019 ist das ein Minus von 29 Prozent, jedoch um 143,5 Prozent mehr als im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres.

Die vorläufige­n Passiva fallen deutlich höher aus als im ersten Halbjahr 2021, haben sich mit 23 Millionen Euro verdoppelt. Dies lässt sich auf zwei große Fälle zurückführ­en: das Konkursver­fahren der Hispano Suiza Engineerin­g GmbH in Villach (Passiva 4,5 Millionen Euro) und das Sanierungs­verfahren ohne Eigenverwa­ltung der Innerkrems­er Seilbahnen­gesellscha­ft (3,3 Millionen).

Aufgrund der aktuellen Krisensitu­ationen sei davon auszugehen, „dass die jüngsten Insolvenze­ntwicklung­en in Richtung Jahresende ihre Fortsetzun­g finden werden“, erklärt Wiesler-Hofer.

Bei den Privatkonk­ursen gab es mit 303 Schuldenre­gulierungs­verfahren ein Plus von 29,5 Prozent zum ersten Halbjahr 2021. Das Vorkrisenn­iveau ist damit noch nicht erreicht. Parallel zu den gestiegene­n Privatkonk­ursen sind auch die vorläufige­n Passiva deutlich angewachse­n – und zwar um rund 55 Prozent.

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