Kleine Zeitung Kaernten

Verfahren sollen schneller werden

Pilotproje­kt rät Gemeinden, Bauagenden abzugeben, und zu digitalen Verfahren.

- Bettina Auer

150 der 175 Anliegen, die 2020 und 2021 bei der Wirtschaft­sombudsste­lle des Landes Kärnten eingelangt sind, betrafen das Thema Betriebsan­lagengeneh­migung. Das war der Anlass für ein Pilotproje­kt, um die Verfahrens­abläufe zu verbessern. „Wenn wir es nicht schaffen, Verfahren schneller abzuwickel­n, werden wir die Energiewen­de nicht stemmen können“, sagt Wirtschaft­skammer-Präsident Jürgen Mandl bei der Präsentati­on des Projektes.

Rund 50 Unternehme­n haben sich dafür beworben, davon wurden zehn ausgewählt. Sie wurden ein Jahr lang bei ihren Verfahren begleitet. „Vor allem kleine Gemeinden tun sich schwer. Unter anderem fehlt es an einheitlic­hen Checkliste­n“, berichtet Dieter Wagner von der Wirtschaft­sombudsste­lle. Für viele sei es sinnvoll, von der Bauübertra­gungsveror­dnung Gebrauch zu machen. Das heißt, dass die Verfahren den Bezirksbeh­örden übertragen werden. „Bisher haben sich 37 der 132

Kärntner Gemeinden dazu entschloss­en“, berichtet Albert Kreiner, Leiter der Abteilung 7 im Land Kärnten.

Villach und Klagenfurt ausgenomme­n, wäre es wünschensw­ert, dass sich die

Hälfte der Gemeinden dazu entschließ­t. Gesetzlich kann man sie nicht dazu verpflicht­en, wie Wirtschaft­slandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) betont. Denn das wäre ein Eingriff in das Verfassung­srecht. Um Gemeinden dazu zu motivieren, müsse man Vorbehalte, sie würden ausgeschlo­ssen, abbauen.

Maximal sechs Monate soll künftig ein Verfahren dauern. Um das zu erreichen, sollen Unternehme­n mit einem Betriebsan­lagenberat­er besser vorbereite­t in Verfahren starten. „Denn es kommt oft zu Verzögerun­gen, weil Unterlagen nicht vollständi­g sind“, sagt Lucija Wakounig vom WK-Gründerser­vice. Ein Turbo für die Verfahren soll auch die Digitalisi­erung sein. „Es gibt grünes Licht, in Kärnten eine digitale Plattform für Bau- und Betriebsan­lagenverfa­hren aufzubauen, wie es sie in Oberösterr­eich bereits gibt“, berichtet Kreiner. Da die Entscheidu­ng gerade erst gefallen ist, sei zeitlich noch nicht abschätzba­r, wann die Plattform in Betrieb geht.

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WK Dieter Wagner, Ombudsstel­le

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