Sie haben der Konkurrenz etwas gehustet
Die Schwestern Anna-Maria und Eirini Alexandri kürten sich erneut mit WM-Bronze. Simon Bucher steht im Delfin-Finale. Zwei Junge sorgen in Budapest für Aufsehen.
Wir sind so erleichtert und freuen uns extrem. Wir sind aber auch extrem müde“, sagte Anna-Maria Alexandri und ihre Schwester Eirini ergänzte: „Wir sind sehr glücklich, es haben auch nur 0,2 auf die 93 Punkte gefehlt.“Kurz zuvor ist den Synchronschwimmerinnen bei der WM in Budapest ein historischer BronzeDoppelpack gelungen. Das OSV-Duett holte sich im Finale der Freien Kür mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 92,8000 Punkten, wie schon in der Technik-Entscheidung am Sonntag, die Bronzemedaille. Gold ging an China (95,5667), das sich vor der Ukraine (94,1667) durchsetzte. Allerdings musste Eirini Alexandri in der 3:15 Minuten langen Kür mit dem Namen „Evil Dolls“, also „Böse Puppen“, eine Schrecksekunde verkraften. „Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Wasser verschluckt“, sagte die 24-Jährige aufgewühlt.
Sie habe kurz keine Luft bekommen und „gedacht, dass ich sterbe“. Auch ihre Schwester hatte den kleinen Fauxpas mitbekommen und das kurze Husten ihrer Schwester gehört, „aber man hat es von außen nicht gemerkt“, betonte AnnaMaria erleichtert.
Für den österreichischen Schwimmverband sind die zwei Bronzenen die einzigen Medaillen bei Weltmeisterschaften im Synchronschwimmen überhaupt und die bisher einzigen bei den laufenden Titelkämpfen in Ungarn. Das Duo, bei Olympia in Tokio Siebenter, durfte sich nach zwei EM-Bronzenen im Vorjahr über die insgesamt vierte Medaille bei Großereignissen freuen. Dass die AlexandriSchwestern Geschichte geschrieben haben, beweist ein Rückblick: Zuvor hatte es für Österreichs Synchronschwimmerinnen nach EM-Silber 1987 durch Eva Worisch eine Durststrecke von 34 Jahren gegeben.
Unwahrscheinlich, aber vielleicht kann der OSV-Medaillenspiegel bereits heute ergänzt werden: Simon Bucher hat den Einzug ins Finale über 100 Meter Delfin fixiert. Der 22-jährige Tiroler schaffte mit einer Zeit von 51,22 Sekunden als gesamt Fünftschnellster den Aufstieg in den Endlauf. Im Vorlauf hatte Bucher mit 51,18 Sekunden seine eigene Bestmarke gleich um
Ich habe zum ersten Mal Wasser verschluckt. Ich habe keine Luft bekommen und gedacht, dass ich sterbe. Eirini Alexandri
62 Hundertstelsekunden unterboten. Die Entscheidung fällt heute um 18.44 Uhr.
In der Schwimmszene sorgen jedoch die Leistungen zweier Youngsters für Aufsehen. Die erst 15 Jahre alte Summer McIntosh hat sich in Budapest zur Weltmeisterin über 200 Meter Delfin gekrönt. Die kanadische Schwimmerin stellte auch dank eines starken Schlussspurts in 2:05,20 Minuten einen Junioren-Weltrekord auf. Es war bereits ihre zweite Medaille bei den Titelkämpfen in der ungarischen Hauptstadt. Über 400 Meter Kraul hatte sie Silber geholt.
Und im 100-Meter-Kraulrennen war der Hauptprotagonist ebenfalls jung und sehr schnell. Der 17-jährige David Popovici aus Rumänien siegte in 47,58 Sekunden vor dem Franzosen Maxime Grousset und Joshua Liendo Edwards aus Kanada.
Popovici hatte sich bereits den Titel über die doppelte Distanz gesichert, sein Konkurrent und WM-Favorit Caeleb Dressel aus den USA beendete daraufhin die WM aus „medizinischen Gründen“. Popovici beeindruckte auch außerhalb des Beckens und meinte: „Es geht darum, wie viel man arbeitet, wie hungrig man ist.“Und da spiele das Alter keine Rolle.