„Kleine Schwester“des Wettlesens in Kärntner Hand
Jonathan Mautz (12), Emma Rodiga (14) und MarieSophie Plenk (17) sind die Junior-Bachmann-Preisträger.
Seit 30 Jahren wird im Rahmen der „Tage der deutschsprachigen Literatur“die „kleine Schwester“des Bachmann-Preises vergeben: der Junior-BachmannPreis, ins Leben gerufen und organisiert vom Bachmann Gymnasium in Klagenfurt. Gestern Abend wurden die Preise vergeben, und alle drei Altersgruppen blieben im Jubiläumsjahr in Kärntner Hand: Zwar gab es Einsendungen zum diesjährigen Thema „Tohuwabohu“aus ganz Österreich und Deutschland, aber die von einer Jury gekürten Siegerinnen und Sieger der drei Kategorien besuchen Schulen in Klagenfurt: Jonathan Mautz (12, Waldorfschule Klagenfurt) setzte sich in der Altersgruppe der 10- bis 12Jährigen mit seinem Text „Winter unter meinem Bett“über zwei Obdachlose durch, die einfach unter dem Bett des „Ich“-Erzählers eingezogen sind. Die 14-jährige Emma Rodiga
(BG/BRG Lerchenfeld Klagenfurt) ist Siegerin in der Altersgruppe der 13- bis 15Jährigen mit ihrem „melodischen, verträumten und nachdenklichen“(so die Jury) Text „Vom Weggehen“. Die 17-jährige Marie Sophie Plenk (Waldorfschule Klagenfurt) gewann mit dem inneren Monolog „Es gab mich praktisch nicht“(16- bis 19-Jährige). Sie erzählt darin von der Zufahrt einer Jugendlichen in den scheinbar sicheren Tod. Herrscht Krieg? Ist es eine „endgültige“Vertreibung? Im Jubiläumsjahr gab es auch Grußworte von Heinz Bachmann, dem Bruder der Namensspenderin Ingeborg Bachmann, für den Nachwuchs: Er erinnerte daran, dass schon seine Schwester sagte, „dass man als Autor und Autorin in vielem von der Jugendzeit zehrt, trotz aller Erfahrung, die man im Laufe des Lebens sammelt“.