Frau stürzte wegen Foto in den Tod
53-jährige Villacherin löste sich für ein Erinnerungsfoto am Falkert vom Sicherungsseil. Sie stürzte 150 Meter ab.
Eine 53-jährige Villacherin war am Donnerstag mit einem Bekannten (59) auf dem Murmelsteig auf dem Falkert unterwegs. Unterhalb des Gipfels befindet sich ein schmaler Quergang. Darunter: gähnende Leere bis zu einer mit Steinen und Gras durchwachsenen Rinne.
Die Villacherin wollte ein Erinnerungsfoto von sich machen lassen. Sie ging meh
rere Meter voraus und löste das Sicherungsseil. Ein fataler Moment. Plötzlich rutschte die 53-Jährige auf dem nassen Untergrund aus und stürzte 150 Meter in die Tiefe. Im Bereich der Rinne blieb sie reglos liegen. Der 59-jährige Bekannte setzte sofort einen Notruf ab. Der Rettungshubschrauber RK 1 und der Polizeihubschrauber Libelle Kärnten sowie zwei Beamte der Polizeiinspektion Patergassen und sechs Männer der Bergrettung Radenthein machten sich auf den Weg zum Unfallort. Von der Notärztin konnte nur noch der Tod der Frau festgestellt werden.
Laut Einsatzleiter Robert Schleiner von der Bergrettung Radenthein-Nockberge war die Villacherin gut ausgerüstet und hatte das passende Schuhwerk an. „Daher nehme ich an, dass sie bereits
mehrere Klettersteige gemeistert hatte und sich gut auskannte.“Aber in der Nacht auf Donnerstag habe es geregnet, Wiese und Erde waren rutschig und nass. Das dürfte der Villacherin zum Verhängnis geworden sein. „Als sie sich vom Sicherungsseil löste, war sie leider ungesichert“, versucht Schleiner zu rekonstruieren.
Unfälle wie dieser passieren laut dem Experten selten.
Viel öfter komme es vor, dass Bergsteiger aufgrund von Müdigkeit und Selbstüberschätzung nicht mehr weiterkönnen. „Steige werden oft unterschätzt, irgendwann kommt Unkonzentriertheit hinzu. Dann werden Menschen schnell unvorsichtig“, weiß Schleiner. Er appelliert daher an alle: „Bleibt bitte unbedingt bis zum Schluss gesichert und am Sicherungsseil eingehängt!“