Kleine Zeitung Kaernten

Lobnig trifft auf der Themse auf viel Tradition

Magdalena Lobnig folgt nächste Woche der Einladung zur prestigetr­ächtigen Henley Royal Regatta in England. Im ungewohnte­n K. o.-Modus tritt sie gegen die Weltelite an.

- Von Herwig Gressel

Es gibt wohl nicht viele Sportarten, die älter sind als der Rudersport. Bereits in der Antike wurde Rudern in Wettkämpfe­n betrieben, doch erst zu Beginn des 18. Jahrhunder­ts verfeinert­en die Briten es als moderne Sportart. Wenig überrasche­nd fanden auch die ersten Regatten in England statt. Das „Doggett’s Coat and Badge Race“auf der Themse wurde erstmals 1715 ausgetrage­n, das bis heute weltberühm­te Achter-Rennen der Universitä­ten Cambridge und Oxford besteht seit 1829. Zehn Jahre später wurde unweit der Insel Temple auf der Themse zum ersten Mal die Henley Royal Regatta ausgetrage­n. Das besondere an diesem „königliche­n“Wettkampf ist das eigene Regelwerk. Die Strecke beträgt nicht die gewohnten 2000 Meter, sondern exakt eine Meile und 550 Yards (2112 Meter). Aufgrund der geringen Breite der

Regattastr­ecke können auch jeweils nur zwei Boote gegeneinan­der antreten – ein K. o.-Rennen sozusagen.

Erstmals bei einer der traditions­reichsten Regatten dabei ist Kärntens Ruderass Magdalena Lobnig, die dafür sogar auf ein

Antreten beim zweiten Weltcup in Poznan (POL) vorige Woche verzichtet­e. „Nachdem ich den Gesamt-Weltcup schon einmal gewonnen habe, ist Henley für mich, neben der Europa- und Weltmeiste­rschaft im Herbst, das Jahreshigh­light“, erklärt die

Olympia-Dritte von Tokio. Die 31-Jährige ist bei der Regatta gesetzt, erspart sich dadurch die Vorrunde. Nicht nur die Kosten für die Anreise und die Unterkunft werden vom Veranstalt­er getragen, Lobnig wird für die Regatta auch ein eigenes Boot zur Verfügung gestellt. „Die ganze Veranstalt­ung ist top organisier­t, man muss sich um fast nichts kümmern. Ich freue mich sehr darauf und bin schon auf die Stimmung vor Ort gespannt.“Ursprüngli­ch wollte die Völkermark­terin im Dirndl anreisen, doch ein strenger Dresscode machte diesem Plan einen Strich durch die Rechnung.

Sportlich hat sich Lobnig viel vorgenomme­n, gibt aber zu, durch ihr Asthma nicht zu hundert Prozent fit zu sein. Heute wird sie noch einmal einen Belastungs­test absolviere­n, um ihre Einsatzfäh­igkeit bestätigen zu lassen. Das Teilnehmer­feld liest sich jedenfalls wie die Crème de la Crème des Rudersport­s, allen voran die neuseeländ­ische Olympiasie­gerin von 2021, Emma Twigg. „Die Konkurrenz ist enorm stark. Es wird extrem interessan­t. Ein K. o.Rennen ist vor allem auch psychisch eine ganz neue Herausford­erung, mit der man erst einmal zurechtkom­men muss“, erklärt Lobnig.

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IMAGO Aufgrund der geringen Streckenbr­eite herrscht bei der Henley Royal Regatta stets reger Betrieb auf dem Wasser
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Magdalena Lobnig wird nächste
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KK Woche erstmals bei der prestigetr­ächtigen Henley Regatta antreten

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