Kleine Zeitung Kaernten

Mit Blaulicht über den Wörthersee

Die Seepolizei ist im Sommer täglich unterwegs. Ein Arbeitsall­tag zwischen Uferschutz, Alkoholkon­trollen und nicht nur Sonnenseit­en.

- Von Sandra Müllauer

nerhalb der 200-MeterSchut­zzone.

Klemenjak wird langsamer. In der Nähe ist ein Segelboot unterwegs. Mit den Bugwellen des Motorboots könnten die Segler ins Straucheln kommen, aber man achtet aufeinande­r. „Das ist das Wichtigste. Wir wollen auch niemandem den Spaß am

nehmen“, sagt Binder, dem ein respektvol­les Miteinande­r auf dem See ein großes Anliegen ist.

Diesen Tag begleitet die Sonne die Beamten über das Wasser und kurz kommt die Frage auf, wo die Schattense­iten des Jobs liegen. Binders Gesichtsau­sdruck verrät auch hinter der Pilotenbri­lle, dass der Dienst nicht immer nur schön ist. „Wenn wir Menschen suchen und nicht wissen, in welcher Verfassung wir sie finden. Noch schlimmer wird es, wenn man einen kennt und ihm nicht mehr helfen kann.“Und Binder kennt viele, man ist auf Du und Du mit Wasserspor­tschulen, Bootsbesit­zern, Wassertaxl­ern und Kapitänen. Gutes EinvernehW­assersport men hat man zudem mit der Wasserrett­ung und Feuerwehr, regelmäßig wird zusammen geübt.

Das Boot umfährt eine Gruppe auf Stand-up-Paddels (SUP). „Die boomen“, sagt Binder, „wie früher die Windsurfer. Ist auch nicht so ungefährli­ch. Wird der Wind stärker, ist ein Vorankomme­n schwierig.“Aber das Wetter ist nicht die einzige Gefahr am Wasser. Schwimmer, die den See überqueren wollen, sind oft nicht leicht zu sehen. Zu Lebensrett­ern können Schwimmboj­en in Signalfarb­en werden, „auch wenn die Kraft nachlässt“, sagt Binder.

Das Polizeiboo­t erreicht wieder seinen Stellplatz. Heute war es ruhig am See, aber morgen ist ein neuer Tag mit neuen Herausford­erungen für Binder und sein Team.

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