Teures Kerosin setzt die Flugrettung unter Druck
Kärntner Flugrettung fordert Tarifanhebungen, um steigende Treibstoffkosten abzufedern. Gesundheitskasse (ÖGK) sei am Zug.
Die steigenden Spritpreise führen das Rote Kreuz bereits dazu, seine Tarife mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) neu zu verhandeln. Auch Kärntens Feuerwehren rechnen mit einer Steigerung der Fixkosten um vier Millionen Euro.
Jetzt kommt der nächste Hilfeschrei – diesmal aus der Luft. Flugrettungsbegleiter fordern ob der Preissteigerung rasche Tarifanhebungen. „Wir haben keine Möglichkeit, die Mehrkosten durch die Spritpreiserhöhung auf die Patienten umzuwälzen“, erklärt Thomas Jank,
Geschäftsführer der Ara Flugrettung.
Ein Blick auf die Zahlen verrät die brenzlige Situation: Pro Flugminute braucht einer der drei Notarzthubschrauber rund fünf Liter Kerosin. Abhängig vom Einsatzaufkommen und von der Dauer der Einsätze benötigt die Ara knapp 200.000 Liter pro Jahr. „2021 bescherte uns einen Einsatzrekord. In Fresach, Nassfeld und Reutte hatten wir 2147 Einsätze.“
Jank richtet seinen Blick auf die damit einhergehenden Kosten. Der Kerosinpreis steht bei 1,25 Euro brutto pro Liter. Vor einem Jahr waren es 0,60 Euro. Binnen 12 Monaten ergab sich so eine Preissteigerung von über 100 Prozent. „Da die Flugrettung weitestgehend im öffentlichen Auftrag agiert und daher über weite Strecken öffentlich finanziert wird, braucht es gerade jetzt rasche öffentliche Finanzierung“, nimmt Jank speziell die ÖGK in die Pflicht.
Laut Gesundheitskasse sei nächste Woche ein Gespräch anberaumt zwischen ÖGK und der Interessensgemeinschaft Notarzthubschrauber (IG-NAH), die alle österreichischen Flugrettungsorganisationen vertritt.