„Wölfe verlieren die Scheu vor Menschen“
Bei einem Seminar zum Thema Wolf in Mallnitz kam es zu einer Demonstration. Bauern rückten mit Glocken und klaren Forderungen aus.
Wir Bauern brauchen die Erlaubnis, die Wölfe im Nahbereich unserer Höfe abschießen zu dürfen. Der Wolf ist eine Gefahr. Hadmar Rud,
Sprecher der Demonstranten
Mit Glocken und Transparenten marschierten 100 Bauern aus Kärnten, Tirol und Salzburg am Freitag vor dem Besucherzentrum Mallnitz auf. Dort hatten Vertreter des Nationalparks Hohe Tauern zu einem Seminar zum Thema Wolf geladen. „Der Umgang der EU mit dem Wolf ist ein kultureller Genozid am alpinen Bauernvolk“, wetterte Hadmar Rud als Sprecher der Demonstranten – selbst Bauer und Gemeinderat für die FPÖ in Mühldorf.
Die Bewegung, die sich „Save the Alps“nennt, will die Ausrottung des Wolfes in
„Der Wolf ist eine Gefahr. Die Wolfspopulation beendet 80 Prozent der Weideund Almwirtschaft“, sagt Rud. Im vergangenen Jahr wurden 230 Nutztiere von Raubtieren gerissen. 2022 wurden 117 Schafe nachweislich von Wölfen gerissen.
Daher fordert „Save the Alps“, dass der Wolf in ganz Kärnten bejagt werden darf. „Die Bezirke Spittal und Hermagor müssen zur wolfsfreien Zone erklärt werden. Wir Bauern brauchen die Erlaubnis, Wölfe im Nahbereich unserer Höfe abschießen zu dürfen“, fordert Rud. Und das, auch wenn sie keine Jagdberechtigung haben.
Wolfgang Oswald, Vorstandsmitglied der Kärntner Jägerschaft, versteht die Forderung: „Man merkt immer mehr, dass Wölfe keine Scheu gegenüber dem Menschen haben und die Nutztiere erbeuten. Es ist eine latente Gefahr vorhanden.“
Ton herrschte beim Seminar des Nationalparks, wenngleich kein Konsens erzielt wurde. „Aus wissenschaftlicher Sicht wissen wir um die Problematik Bescheid. Der Wolf breitet sich aus. Wir forschen und legen unsere Ergebnisse der Politik vor“, erklärte Georg Rauer vom ForschungsKärnten.
Ein gemäßigterer
institut für Wildtierkunde und Ökologie. Einer, der Lösungen in den Raum stellte, war Roman Kirnbauer, Wolfsbeauftragter des Landes. Er fordert eine saloppere Abschussfreigabe und besseren Herdenschutz. Für die leichtere Entnahme brauche es die Jäger. Franz Kohlmayer, Bezirksjägermeister von Spittal, gibt zu bedenken: „Wir sind bereit, Abschüsse zu tätigen, aber wir sind noch lange nicht vorbereitet. Es braucht dringend Nachtsichtgeräte und Abschüsse auf Begegnung.“Zumindest die Nachtsichtgeräte seien laut Kärntner Landesregierung am Weg.