„Mama, wieso dürfen das alle, nur ich nicht?“
DER FALL. In der Klasse meiner Tochter (13) spielen viele Kinder ein Onlinespiel. Meine Tochter möchte das nun auch. Ich finde das Spiel zu brutal für Kinder. Meine Tochter meint aber, sie würde nicht mehr dazugehören, wenn sie nicht auch spielt. Was tun?
Oft vernetzen sich Kinder und Jugendliche durch solche Spiele. Ein paar Dinge muss man als Elternteil aber beachten: Geregelte Spielzeiten sind wichtig, damit andere Kinderrechte nicht zu kurz kommen (zum Beispiel das Recht auf Bildung oder Entwicklung). Bei der Anmeldung zum Spielen sind oft persönliche Angaben erforderlich. Hier sind Datenschutz bzw. Schutz der Privatsphäre relevant. Und man sollte auf die Altersfreigabe achten!
Denise Schiffrer-Barac, Kinder- und Jugendanwältin
Dieses Thema kommt derzeit in jedem Haushalt mit Kindern einmal vor. Eltern sollten sich über die Spiele informieren – etwa über Youtube-Videos, die Spielsequenzen zeigen. Verbieten sollte man solche Spiele den eigenen Kindern eher nicht. Hinter solchen Hypes steckt immer eine große Gruppendynamik und Verbote führen eher dazu, dass die Kinder versuchen, heimlich zu spielen. Besser mit dem Kind gewisse Zeiten fixieren, während denen das Spielen erlaubt ist. Johannes Achammer, Kinder-, Jugend- und Familienpsychologe
Grundsätzlich ist es wichtig, sich solche Spiele gemeinsam mit dem Kind anzusehen und sie anfangs auch zusammen zu spielen. Man muss sich selbst ein Bild machen, bevor man über ein Spiel urteilt. Habe ich dann immer noch das Gefühl, dass dieses Spiel zu brutal ist, ist es wichtig, mit dem Kind darüber zu sprechen und zu erklären, dass jede Familie andere Werte und Regeln hat. Außerdem sollte man dem Kind aufzeigen, dass es viele andere Dinge gibt, die es mit den anderen Kindern verbindet – nicht nur ein konkretes Onlinespiel.
Manu Christl, Psychotherapeutin i.A.u.S.,
Lebens- und Sozialberaterin
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