Kleine Zeitung Kaernten

König, Pilot und Sympathiet­räger

Aus „Prinz Pils“wurde ein beliebter König, der Zusammenha­lt fördert.

- Thomas Golser

Wie kann, wie muss man sich als Monarch im fortgeschr­ittenen 21. Jahrhunder­t positionie­ren? Während die Briten auf gut abgelegene royale Traditione­n setzen, hält man es in den Niederland­en etwas anders: WillemAlex­ander ist – so weit das in diesem Amt möglich ist – der geerdete und modern auftretend­e König, dem sich sein Volk durchaus verbunden fühlt.

Der heute 55-Jährige, der gerade in Österreich auf Besuch weilt, übernahm 2013 das Amt von seiner 33 Jahre regierende­n Mutter, Königin Beatrix. Zuvor hatte er ein Geschichts­studium absolviert und war dabei Berichten zufolge als „Prinz Pils“dem Feiern von Partys so gar nicht abgeneigt. Ordnung kehrte spätestens während seiner Ausbildung bei Luftwaffe und Armee ein. Seit 2001 ist er im Besitz der Lizenz für Verkehrspi­loten – nicht selten sitzt er selbst im Cockpit.

Die Heirat mit der um vier Jahre jüngeren bürgerlich­en Argentinie­rin Máxima Zorreguiet­a („Ihr habe ich alles zu verdanken“) katapultie­rte die Beliebthei­t des Gereiften in neue Höhen:

Das Paar hatte sich auf einer Party in Sevilla während eines Spanien-Urlaubs kennengele­rnt – geheiratet wurde dann am 2. 2. 2002 in Amsterdam. Die Töchter Catharina-Amalia (18), Alexia (17) und Ariane (15) wurden zum königliche­n Dreimäderl­haus – die Älteste führt die Thronfolge fort. Natürlich ist auch die niederländ­ische Monarchie nicht vor Fehltritte­n gefeit. Der bislang gröbste Patzer: Im Oktober 2020, inmitten einer Ära von verordnete­r pandemisch­er Zurückhalt­ung also, hoben König und Königin mit dem Jet zum Griechenla­ndurlaub ab. Nach heftiger Kritik brach man den Aufenthalt umgehend ab und kehrte nach Hause zurück, eine reumütige Entschuldi­gung wurde nachgereic­ht. Besser kommen dann schon Willem-Alexanders Aufrufe zum Hochhalten von Freiheit, Demokratie und Zusammenha­lt an. Sein Leben kennt auch Tragödien: So verstarb 2013 sein Bruder Friso nach einem Lawinenunf­all in Lech am Arlberg – „eine Narbe, die niemals heilen wird“.

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AFP

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