Kleine Zeitung Kaernten

Der Rekord-Torschütze

Christian Ragger (33) vom TSV Preitenegg war mit 44 Toren in der Saison erfolgreic­hster Schütze im Kärntner Liga-Fußball.

- Von Jochen Habich

Meisterfei­er, Hochzeit (nicht seine eigene), Zeltfest (seines Vereins) und arbeiten. Die vergangene­n Wochen waren für Christian Ragger herausford­ernd. Doch der Stürmer des TSV Preitenegg hat Kondition.

Auf dem Spielfeld war der gelernte Elektriker in der vergangene­n Fußballsai­son besonders unter Strom: 44 Tore hat er für den Turn- und Sportverei­n (TSV) aus dem Lavanttal geschossen. Kein Spieler in einer Kärntner Meistersch­aft traf heuer öfter. Der Lohn: der Aufstieg von der 2. in die 1. Klasse. Erstmals in der 47-jährigen Vereinsges­chichte. „Bei uns hat die Chemie gestimmt. Es ist eine Freude, hier zu spielen“, sagt Ragger.

Gelandet ist der 33-Jährige beim Verein mit dem höchstgele­genen Liga-Spielplatz in Kärnten (rund 1000 Meter) Anfang 2020. „Schon damals gab es nur ein Ziel: Aufstieg“, sagt er. Preitenegg lag vorne, dann kam Corona, die Meistersch­aft wurde abgebroche­n. In der folgenden, ebenfalls abgebroche­nen Saison klappte es auch nicht.

Entspreche­nd „geladen“war Ragger heuer: Der Produktion­smitarbeit­er bei der Firma Geislinger traf in zwei Spielen (gegen Kraig 1b und Maria Rain) je fünf Mal. Am Saisonende waren es durchschni­ttlich 1,6 Tore in jedem der 27 Matches. Das letzte Spiel musste er wegen einer GelbSperre pausieren. Dass der erfolgreic­he Stürmer (289 Tore in 523 Bewerbspie­len) auch „dagegenhal­ten“kann, zeigen 10 Gelb-Rote und 5 Rote Karten. „Fußball ist emotional, so wie ich“, sagt Ragger.

Begonnen hat die Karriere des Lavanttale­rs bei St. Michael, dann ging es nach St. Stefan. Als 15-Jähriger spielte er erstmals in der Kampfmanns­chaft, in der Unterliga. Ein Jahr später schoss er sein erstes Tor bei den „Großen“, für St. Michael in der Kärntner Liga.

In den folgenden Jahren „pendelte“Ragger zwischen Vereinen im Lavanttal, er wurde mehrmals Meister, spielte in der Kärntner Liga und mit St. Stefan in der Regionalli­ga. 2015 „verließ“er den Bezirk Wolfsberg und wechselte nach St. Michael ob Bleiburg, ehe es ihn nach einer Saison wieder ins Tal zog. S eine Torerfolge sind die Folge seines Talents und des harten Trainings. „Wenn ich merke, dass mir etwas fehlt, versuche ich, besonders das zu trainie

Ziel: Die Gegenspiel­er mit Fitness und Schnelligk­eit zu bezwingen. Und Ragger hat Glück: „Bislang hatte ich keine schwere Verletzung.“Im Unterschie­d zu seinem Vorbild. Den „brasiliani­schen Ronaldo“bewunderte er für seine Kaltschnäu­zigkeit, seinen unbedingte­n Willen, ein Tor zu erzielen“. Etwas, das der 33-Jährige als eigene Stärke sieht. D em TSV verdankt er nicht nur sportliche­n Erfolg, sondern auch seinen privaten: Über Preitenegg­er Spieler lernte Ragger im Vorjahr seine Freundin Kerstin kennen. Wo? Natürlich beim Fußballspi­el, bei der TV-Übertragun­g des Matches Österreich gegen Italien. „Mittlerwei­le kennt sie sich gut im Fußball aus“, sagt der Torschütze vom Dienst.

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PRIVAT (2) Auch dank ihres Rekord-Torschütze­n Christian Ragger schaffte Preitenegg erstmals in der Vereinsges­chichte den Aufstieg
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PRIVAT „Fußball ist emotional wie ich“, sagt Christian Ragger

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