Kleine Zeitung Kaernten

„Politik ist bekanntlic­h kein Kindergebu­rtstag“

Die immer häufigeren Rücktritte in der Politik geben auch der Leserschaf­t zu denken.

- Thomas Nothegger, Spittal

„Wenn Politik krank macht“, 23. 6.

Auch wenn Politik bekanntlic­h kein Kindergebu­rtstag ist, muss es einem zu denken geben, wenn Politik krank macht.

Dass Vorarlberg­s Landeshaup­tmann Wallner die Reißleine zieht und sich in mehrwöchig­en Krankensta­nd begibt, zeigt einmal mehr, welch enormen Belastunge­n Spitzenpol­itiker ausgesetzt sind. Speziell in schwierige­n Zeiten wie diesen lastet massiver Druck auf politische­n Verantwort­ungsträger­n.

Umso nachdenkli­cher sollte der Umgang mit den Repräsenta­nten stimmen. Wenn Anerkennun­g und Wertschätz­ung überhaupt nicht vorhanden sind und ständig Politik-Bashing betrieben wird, werden meiner Ansicht nach immer weniger Menschen den Sprung in die Politik wagen, weil schlichtwe­g die Motivation fehlt. Ingo Fischer, Lavamünd

Krankensta­nd

Wieder wurde ein ÖVP-Politiker so sehr gemobbt, dass er in einen mehrwöchig­en Krankensta­nd gehen muss. In früheren Zeiten gab es genauso Fehler von Politikern. Wer arbeitet und Verantwort­ung trägt, macht Fehler. Das ist menschlich, oder? Die Opposition­spolitik hat sich aber sehr geändert. Gab es früher Gegenargum­ente und Widerstand in wortreiche­n Gefechten, so hat man sich jetzt auf persönlich­e Angriffe, zum Teil sogar mit Morddrohun­gen festgelegt.

Dass hier viele Regierungs­politiker buchstäbli­ch Angst um sich und leider auch um ihre Familien bekommen, ist unerträgli­ch. So darf Politik nicht gemacht werden. Hass hat hier nichts zu suchen.

Werner Schwabl, Wildon

Die Nächsten, bitte!

Die Rücktritts­welle hat die ÖVP (seit vielen Monaten) fest im Griff. Nach vielen Rücktritte­n auf Bundeseben­e folgen Schützenhö­fer, Platter, deren Landesräti­n Palfrader und nun, völlig überrasche­nd, auch noch Landeshaup­tmann Wallner, der sich in Krankensta­nd begibt.

Obwohl eher der Verdacht aufkommen mag, dass die politische Lage für den Landeshaup­tmann keinen anderen Ausweg, als den „leisen“Rücktritt auf Raten erahnen lässt!

Denn eines steht fest: Ein weiterer, sofortiger, offizielle­r Rücktritt eines ÖVP-Spitzenpol­itikers würde das totale Cha

os der Kanzlerpar­tei nur noch verstärken.

Gerald Murlasits, Gratwein-Straßengel

Dankbar

Ich bin ehrlich gesagt dankbar für jeden Menschen, der es sich antut, Politiker zu sein. Karl Nehammer, Martin Kocher, Norbert Totschnig oder Markus Wallner haben keine leichten Ressorts. Das ist nicht easy.

Ing. David Paul, Wien

Kosteneffi­zient?

Mit heurigem Jahr fallen die Klagenfurt­er Stadtwerke bzw. ihre Tochterunt­ernehmen unangenehm durch Preiserhöh­ungen auf, die damit begründet werden, dass sich die „Kosten“für Wasser, Energie etc. erhöht haben.

Ich kenne diese Kalkulatio­nen als Außenstehe­nder natürlich nicht, frage mich aber, ob überhaupt je eine Kostenanal­yse durchgefüh­rt wurde.

Es wurde nicht nur über die hohen Wasserkost­en, sondern auch über Wasserknap­pheit geschriebe­n. Allerdings stelle ich jeden Tag morgens fest, dass die gesamte Innenstadt quasi überschwem­mt wird von Reinigungs­fahrzeugen – und zwar unabhängig davon, ob es trocken, heiß und staubig ist oder ob es ohnehin geregnet hat.

Hier werden Tausende Liter Wasser (und quasi Euros) unsinniger­weise verschütte­t. Bitte auf die Kosteneffi­zienz achten!

Georg Ratschille­r, Klagenfurt

Schwere Zeiten

Im Moment sind wir mit vielen Problemen konfrontie­rt: Die Pandemie, die, wie es scheint, trotz des Sommers wieder Fahrt aufnimmt, der Ukrainekon­flikt, der zur Versorgung­sunsicherh­eit beiträgt und die Inflation anheizt. Positive Zeilen in den Berichten zur Politik sind genau so selten wie ein Lottosechs­er.

Wen interessie­rt heute noch, welche Versäumnis­se die Regierunge­n unter Kreisky, Vranitzky, Gusenbauer usw. zu verantwort­en haben. Es ist die österreich­ische Art, dass die Opposition anstatt konstrukti­ver Diskussion­en und Mitarbeite­n an Lösungen bemüht ist, Vorhaben und Vorschläge der Regierende­n madig zu machen.

Auch wir Bürger müssen uns langsam von der Idee verabschie­den, dass der Staat es schon richten wird, sondern in mehr Eigenveran­twortung unsere Zukunft gestalten.

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