Kleine Zeitung Kaernten

Der falsche Klitschko und ein echter Selenskyj

Die Lehren aus dem Fake-Videocall mit Vitali Klitschko. Die Puls-Mediengrup­pe schaltet jetzt Selenskyi zu.

- Georg Renner

Ukrainisch­e Politikeri­nnen und Politiker sind gefragte Gesprächsp­artner – das wissen allerdings auch Komödiante­n und Kriminelle. Einem solchen dürfte Wiens Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) aufgesesse­n sein, als er vergangene Woche mit Vitali Klitschko, seinem Amtskolleg­en in Kiew, videokonfe­rierte.

Nur: Wie sich später herausstel­lte, war der Mann, mit dem Ludwig da rund eine halbe Stunde sprach, nicht Vitali Klitschko. Ludwig und sein Büro waren einer Täuschung aufgesesse­n – jemand, der sich als Mitarbeite­r Klitschkos ausgegeben hatte, hatte einen Termin mit Videolink geschickt, hinter dem sich ein „Deepfake“oder eine ähnliche Täuschung verborgen haben dürfte – ein Video, das wie der prominente Bürgermeis­ter wirkte, aber jemand anderen verbarg.

Im Außenminis­terium hieß es zunächst, Ludwig habe einen Alleingang gemacht. Das stellte sich später als falsch heraus – sein Büro hatte vor dem Gespräch sehr wohl Kontakt mit dem österreich­ischen Botschafte­r in Kiew aufgenomme­n, auch dort schrillten keine Alarmglock­en. Für die Zukunft empfiehlt das Ministeriu­m, offizielle Termine nur selbst zu organisier­en. Was Ludwig auch gelernt haben dürfte: Ein Gespräch mit dem echten Klitschko fädelt nun das Außenamt ein.

Eine weitere prominente Schaltung steht ebenfalls an: Am Donnerstag wird der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Kanzler Karl Nehammer und Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen sprechen – zugeschalt­et zum „4Gamechang­ers“Festival der Puls-Mediengrup­pe.

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KK Das Foto, das Wiens Bürgermeis­ter von seinem Gespräch mit „Vitali Klitschko“postete

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