Insolvenzwelle: Steigerung von 144 Prozent
Im ersten Halbjahr waren 39 Unternehmen im Großraum Klagenfurt insolvent. Große Insolvenzen befinden sich dafür im Sinken.
ter nun wieder Insolvenzanträge stellen. „In der Entwicklung der vergangenen sechs Monate sehen wir vor allem die konsequente Fortsetzung einer Trendumkehr, die bereits im Herbst 2021 begonnen hat und in erster Linie auf die Beendigung der meisten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zurückzuführen ist“, erklärt Wiesler-Hofer. Allerdings: Die Großinsolvenzen sind im Sinken.
Von Jänner bis Juni 2022 wurden im Bezirk Klagenfurt und
Klagenfurt-Land auch 109 Insolvenzverfahren über Privatpersonen eröffnet. Das bedeutet eine Steigerung um 25 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 (87 Eröffnungen). Die Schulden sind um 5,5 Prozent gestiegen und betragen rund 9,6 Millionen Euro. „Es zeigt sich, dass nunmehr wieder weniger Schuldner mit besonders hohen Verbindlichkeiten den Weg zum Insolvenzgericht suchen“, erklärt Wiesler-Hofer. Ein Blick auf die Struktur zeigt: 62 Prozent gehen auf das Konto von Männern, bei 38 Prozent der Fälle sind Frauen betroffen.
Die teils horrenden Preissteigerungen machen vor den privaten Haushalten nicht Halt. Stellten während der Coronakrise vor allem der Faktor Kurzarbeit bzw. Arbeitslosigkeit zahlreiche Haushalte vor große Probleme, so sind es aktuell die Inflation und die teilweisen Preisexplosionen.
„Wie sehr die aktuelle Situation private Haushalte in ihrer wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigen und damit in weiterer Folge auch zum Faktor im Bereich des Privatkonkurses werden wird, bleibt abzuwarten“, sagt Wiesler-Hofer, die ergänzt: „Erfahrungsgemäß wirken sich derartige massive Einschnitte im Regelfall mit etwas Verzögerung aus. Unabhängig davon ist davon auszugehen, dass die jüngsten Entwicklungen in Sachen Privatkonkurse auch im zweiten Halbjahr 2022 ihre Fortsetzung finden werden.“