Hacker drohen Opfern immer unverhohlener
Bande, die auch das Land erpresst, veröffentlichte Abfrage gestohlener Daten erstmals auf frei zugänglicher Webseite.
Oregon. Ein Zimmer in der exklusiven Anlage inmitten eines Weinbaugebiets kostet mindestens 295 Dollar pro Nacht. Weniger freigiebig als er es von seinen Gästen erwartet, war der Betrieb selbst in Sachen Cyber-Security. Das Hotel wurde ein Opfer der Hacker von „BlackCat“. Sie ließen bei ihrem digitalen Einbruch in das System 112 Gigabyte an Daten von mehr als 4000 Gästen, Mitarbeitern und Geschäftspartnern des Unternehmens mitgehen.
Den Betroffenen bot die Bande diesmal ein besonderes „Service“. Über eine Webseite konnte man abfragen, ob „BlackCat“im Besitz seiner Daten war. „Sie befinden sich einer traurigen Situation“, war dort als Botschaft an die Hotelbetreiber zu lesen. „Wir werden nicht aufhören.“Wenn das Unternehmen nicht zahle, könne es „sein Geschäft begraben“. Ungewöhnlich ist die Art der Veröffentlichung: Die Datenabfrage befand sich im für jederdesstaat mann zugänglichen Internet. Bisher haben die Hacker ihre Daten im anonymen Darknet publiziert, in dem sich vor allem Szeneexperten tummeln.
Ausschließlich im Darknet stellte „BlackCat“auch einen kleinen Teil der in Kärnten gestohlenen Daten bereit – bisher. Dass die Hacker auch in diesem Fall nicht aufhören wollen, haben sie seit Ende Mai mehrmals unter Beweis gestellt. Neben der Veröffentlichung einer ersten Tranche an gestohlenen Da
ten, unter ihnen waren auch persönliche Dokumente von Politikern, Landesbediensteten und „Externen“, gab es erneute Angriffe auf die Server des Landes, die aber abgewehrt werden konnten.
Die echte Webseite des Luxushotels in Oregon ist seit der am 15. Juni bekannt gewordenen Cyberattacke nicht mehr erreichbar. Das deutet darauf hin, dass das Unternehmen das Lösegeld noch nicht gezahlt hat.