Künstlerische Intervention als erster Schritt der Umgestaltung
Temporäre Installation des auch in Kärnten bestens bekannten Künstler-Duos Nicole Six und Paul Petritsch.
Vor einigen Monaten hatte die Stadt Wien entschieden, das umstrittene Karl-Lueger-Denkmal an der Ringstraße dauerhaft künstlerisch zu kontextualisieren. 2023 will man mit der Umsetzung eines Konzeptes beginnen. Bis dahin setzt man auf eine temporäre Intervention am 1926 für den früheren Bürgermeister und Antisemiten Lueger (1844– 1910) errichteten Denkmal. Dieses Vorhaben wurde nun von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) präsentiert.
„Lueger temporär“heißt das Projekt, hinter dem Nicole Six sowie der gebürtige Friesacher Paul Petritsch stehen. Das KünstlerDuo,
das zuletzt im Rahmen von CarinthiJa2020 das Projekt „Innere Grenze“gezeigt hat, sieht eine fragile und doch gewaltige Holzkonstruktion vor, die sich ab Herbst auf bis zu knapp 13 Metern Höhe und 25 Metern Länge vor der Lueger-Statue auftürmen wird. Darin sind als Umriss 15 Elemente des öffentlichen Raums versammelt, die in Wien an den von 1897 bis 1910 amtierenden Bürgermeister erinnern – von der einstigen Lueger-Kirche über Brücken bis zu Plaketten. Die rund 100.000 Euro teure Installation soll ein erster Schritt der Umgestaltung des Platzes hin zu einem Lernort gegen Antisemitismus und einer Reflexion werden.