Flammen halten Europa in Atem, Lichtblick in Slowenien
Wenig Entspannung beim Kampf gegen zahlreiche Brände. Europaweit sind Tausende Feuerwehrleute im Einsatz.
Die Serie an Bränden reißt nicht ab. Die Rauchschwaden sind sogar vom Weltraum aus zu sehen. Im slowenischen Karst haben am Sonntag 2.000 Feuerwehrleute, Zivilschützer und freiwillige Helfer die Waldbrände bekämpft. Erstmals seit einer Woche sahen die Verantwortlichen ein Licht am Ende des Tunnels. „Es wurden unmenschliche Anstrengungen unternommen, jetzt rückt ein Ende des Einsatzes näher“, erklärte Verteidigungsminister Marjan Sarec. Winde hatten die Flammen in der ausgetrockneten Vegetation des Karsts immer wieder neu angefacht. Vor allem der Tourismus in dem Gebiet klagt nun – genau in der Hauptsaison – über ausbleibende Gäste, in Triest etwa wurden Hunderte Urlaube storniert.
Die gewaltigen Brände auf Lesbos und im Nordosten Griechenlands haben auch am Sonntag unkontrolliert weitergewütet. Mehrere Häuser und Autos fielen den Flammen zum Opfer. Im Dadia-Nationalpark verbrannten unzählige Hektar Wald. Militär und Forstarbeiter bemühten sich gestern, Schneisen in die Pinienwälder zu schlagen, um so die weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Löscharbeiten am Boden und in der Luft wurden fortgesetzt.
Zwischenzeitlich waren mehr als 320 Feuerwehrleute mit 68 Löschzügen im Einsatz. Binnen 24 Stunden wurden in ganz Griechenland 141 Brände registriert. So gut wie alle verfügbaren Löschhubschrauber und -flugzeuge sind landesweit im Einsatz. Auch am westlichen Rand der Hauptstadt Athen musste wieder gelöscht werden. Baldige Entspannung ist nicht in Sicht: Meteorologen kündigten für die nächsten Tage Temperaturen von bis zu 40 Grad und Trockenheit an.
In Spanien nimmt die Brandserie trotz Entspannung noch kein Ende. Auf Teneriffa sind bereits mehr als 2150 Hektar Wald zerstört, so Regionalpräsident Ángel Víctor Torres. 585 Bewohner von La Guancha und von vier weiteren Gemeinden im Norden der Insel seien in Sicherheit gebracht worden. Zahlreiche ausländische Wandertouristen wurden gewarnt.
In Frankreich gelang es, einen großflächigen Brand in der
Bretagne einzudämmen. Im Arrée-Gebirge sei das Feuer im südlichen Teil „gelöscht“, im Norden hingegen „unter Kontrolle gebracht“, gab die Präfektur des Départements Finistère bekannt. 130 Feuerwehrleute und 40 Löschfahrzeuge seien weiterhin im Einsatz. Im Süden Frankreichs konnten die Flammen in Landiras zunächst nicht gezähmt werden.
Auch im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ist ein Waldbrand ausgebrochen. In den USA kämpft man in Kalifornien, nahe dem Yosemite-Nationalpark, gegen eine verheerende Feuersbrunst. 2.700 Häuser sind bedroht.