Der schnellste Slowene kommt nach Graz
Nicht nur Geraint Thomas kommt direkt von der Tour de France zum Altstadtkriterium.
Jan Tratnik kann das Pedal richtig hart nach unten drücken. Der 32-Jährige hat sich erst kurz vor der Tour de France das slowenische Meistertrikot im Kampf gegen die Uhr gesichert und präsentierte es auch bei den beiden Zeitfahren in Frankreich. Mit Tratnik kommt ein Fahrer von „Bahrain Victorious“am Dienstag nach Graz und das Teilnehmerfeld ist sehenswert. Zudem weht nicht nur ein Hauch von der Tour de France durch die Gassen der Altstadt. Angeführt vom TourDritten Geraint Thomas (Ineos) und Tratnik kommen mit Gregor Mühlberger (Movistar), Marco Haller (Bora hansgrohe) und Sebastian Schönberger (B&B) fünf Profis von Paris nach Graz. Bitter: Patrick Konrad und Felix Großschartner bekamen von ihrem Team kurzfristig doch keine Freigabe für Graz. Felix Gall (AG2R Citroën), Lukas Pöstlberger (Bora) und Hermann Pernsteiner (Bahrain Victorious) bringen weitere Erfahrungen der höchsten internationalen Rad-Kaste auf das Stöcklpflaster. „Wir haben ein Feld in Graz, das sich wirklich sehen lassen kann“, sagt Organisator Heinz Bauer.
Erschwerend kam bei den Verhandlungen mit den Fahrern in den vergangenen Tagen das Comeback von Corona dazu. Viele Teams mussten ihre Rennpläne adaptieren und sprachen Startverbote für Kriterien aus. Zudem hat der Weltverband UCI mit einer alten Gewohnheit gebrochen. Früher war die Woche nach der Tour sakrosankt; seit Samstag wird allerdings die Ethias-Tour de Wallonie in Belgien gefahren und am Samstag steigt mit dem Rennen in St. Sebastian ein Klassiker des Radrennsports.
Die Cervélo-Maschine von Jonas Vingegaard glänzte in Gelb. Das lackierte Carbon wurde von den Mechanikern vor der letzten Etappe der Tour de France noch einmal aufpoliert und mit einem kleinen Schriftzug versehen. „Tour de France – Jonas vinder gult“wurde unter der Sattelstütze platziert. Drei Worte, die die Erfüllung eines Traums beschrieben: „Jonas gewinnt Gelb“. Der Däne genoss das letzte Teilstück der französischen Landesrundfahrt und feierte auf der Avenue des Champs-Élysées den Gesamtsieg vor Tadej Pogacˇar. Der Slowene scheiterte mit einem schwachen Tag in den Alpen am Versuch einer erfolgreichen Titelverteidigung. Der Col du Granon wurde zum Schicksalsberg für Pogacˇar und Vingegaard. Der Däne nutzte die Schwäche des Kontrahenten auf der elften Etappe und verteidigte das Gelbe Trikot an den folgenden Tagen wie ein echter Champion.
Für den Familienvater aus Hanstholm, der lange in ei