„Diese Landung war eine große Leistung“
Zwei steirische Piloten mussten auf slowenischer Autobahn notlanden. Das neue Triebwerk war ausgefallen. Der Betreiber des Flugzeugs schildert die dramatischen Minuten.
Das Albtraummännlein war letzten Freitag wohl nicht nur bei diesem Flugzeug blinder Passagier, es dürfte auch bei so manchem Lenker auf der slowenischen Autobahn A 2 bei Brezje, rund 40 Kilometer von der Kärntner Grenze entfernt, an Bord gewesen sein.
Die Videos der Autobahnkameras, die im Internet zu sehen sind, zeigen eine dramatische Notlandung: Aus dem Nichts taucht das Kleinflugzeug des Typs Aquila 210 im Tiefflug über den fahrenden Autos auf. Die Piloten versuchen, es auf der Fahrbahn aufzusetzen.
„Doch war da ein Auto unter ihnen und sie mussten die Maschine dann in Richtung Pannenstreifen steuern“, schildert uns der Eigentümer des Piloten-Ausbildungsunternehmens
Austria Aviation Training (AAT) Karl-Heinz Mali die für seine Piloten so gefährlichen Sekunden. Die Bruchlandung beendet den geplanten Heimflug nach Graz. Das Flugzeug gerät auf den Pannenstreifen, rutscht über die Mulde, kracht in die Böschung und bleibt dann wieder auf dem Pannenstreifen liegen. „Auch die Unfallkommission vor Ort hat gesagt, dass diese Landung eine großartige Leistung der Piloten gewesen ist“, betont Mali.
Neuer Motor. Warum es zur Notlandung kommen musste, ist rasch erklärt: „Die Maschine war für den Einbau eines neuen Motors in Slowenien in der Werft. Nach zwei Probeflügen sollten meine Piloten das Flugzeug wieder zum Flughafen Graz überstellen. Doch plötzlich ist das neue, frisch eingebaute Triebwerk komplett ausgefallen.“Die Männer am Steuer haben keine Wahl. Die Rückkehr zum Flughafen ist aufgrund der zu niedrigen Flughöhe völlig ausgeschlossen. Neben der Autobahn ist nur Wald, sind auch Hochspannungsleitungen, also müssen sie den Landeplatz auf der Asphaltpiste wählen, erklärt Mali die schwierige Lage: „Sie hatten dann wirklich großes Glück, dass sie das überlebt haben.“Ja, es war wohl auch noch ein Schutzengel mit an Bord.
Die Untersuchungen und Ermittlungen in Slowenien sind
Plötzlich ist das Triebwerk ausgefallen. Neben der Autobahn waren Wälder und Hochspannungsleitungen, meine Piloten mussten auf der Autobahn landen. Karl-Heinz Mali, AAT-Chef
angelaufen, die Piloten stundenlang befragt, die Maschine durch die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden. Am Flugzeug entstand Totalschaden, die Schadenshöhe liegt bei 200.000 Euro. Erst wenn die Unfallursache ermittelt ist, sind die Haftungsfragen zu klären.