Kleine Zeitung Kaernten

„Weniger ist mehr – auch für unsere Umwelt“

Am Vorabend einer handfesten Energiekri­se seien massive Einsparung­en das Gebot der Stunde.

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„Thermen ächzen unter Energiepre­is“, 3. 8.

Wir müssen Energie sparen – jetzt! Wir haben es viel zu lange als selbstvers­tändlich angesehen, dass unser Hunger auf immer mehr einfach so gestillt wird – es kostet ja nur Geld! Der Krieg in der Ukraine unterliegt anderen Gesetzen – und Geld hat nur einen geringen Brennwert, damit werden wir unsere Wohnzimmer nicht heizen können! Und bei allen Anstrengun­gen kann es sein, dass es eng wird mit den Gas- und Ölvorräten – und dann? Dann müssen wir abschalten, aber was? Notfallplä­ne sollen für warme Wohnungen sorgen, doch die Industrie ist alarmiert! Mit Glück trifft es diesmal nur die Flutlichta­nlage am Fußballpla­tz, das Hallenbad, die Strahler auf öffentlich­e Gebäude, die Beschneiun­gsanlagen und Lifte oder – Gott bewahre – die Weihnachts­beleuchtun­g!

Ja, der Hunger nach „Normalität“ist nach Jahren der Pandemie groß – aber ist es „normal“, im Hochsommer eine Eislaufhal­le zu betreiben, nachts um 2 Uhr Einkaufsze­ntren zu beleuchten? Brauchen wir im Hochsommer wirklich Thermen im seenreiche­n Kärnten? Müssen wir auch in schneearme­n Wintern in niederen Lagen Ski fahren? Wirklich? Höher, schneller, weiter hat ausgedient – weniger ist mehr, auch für unsere Umwelt.

DI Gaby Krasemann, Landskron

Binsenweis­heit

Wieder so ein Fall von verschlafe­nen Möglichkei­ten. Die Energie für unsere Thermen kommt kostenlos aus der Erde, aber um diese auch für die anderen Bedarfe nutzen zu können, hätte man rechtzeiti­g investiere­n

müssen (die Technik dazu ist ja vorhanden), aber das russische Gas oder der Strom (der zum Teil ja auch wieder mit russischem Gas erzeugt wird) waren bis jetzt ja viel billiger. Es ist eine wirtschaft­liche Binsenweis­heit, dass man sich nicht von einem einzigen Lieferante­n abhängig machen darf und immer auch andere Optionen einplanen muss.

DI Gerhard di Bernardo, Villach

Vorabend der Krise

Von der Energiekri­se ist noch wenig zu spüren: In den österreich­ischen Wohnzimmer­n staut sich die Sommerhitz­e, der Winter scheint weit weg. Doch dieses Gefühl täuscht. Öster

reich befindet sich am Vorabend einer handfesten Gasund Stromkrise. Die explodiere­nden Großhandel­spreise sind dafür die Vorboten, Verbrauche­r spüren sie erst mit Verzögerun­g. Aber bald werden Menschen in unserem Land nicht mehr wissen, wie sie Heizung und Licht noch bezahlen können. Österreich drohen Ausfälle in der Produktion und der Verlust von Tausenden Existenzen.

Und die Regierung? Verliert sich im Klein-Klein. Hofft, genau wie viele Bürger: Wird schon irgendwie gehen. Doch das wird es nicht, wenn sie nicht sofort handeln. Nicht dieses Mal. Wilfried Pichler,

Möllbrücke

Wer ist verantwort­lich?

„UN-Chef für Steuer auf Übergewinn“, 5. 8.

Jedes Jahr zu dieser Zeit veröffentl­ichen als Erste die Big Players der Staatsener­giegroßbet­riebe (wie die OMV) ihre Umsatzbzw. Gewinnzahl­en. Der Staat stellt sich hierbei als Aktionär bzw. als dreifacher Steuereinn­ehmer hauptveran­twortlich für die Preispolit­ik bei Treibstoff­en aller Art dar.

Als Nächstes kommen Konzerne wie Kelag, Post, die ÖBB, Gemeinden etc. dran, die sich auf Kosten der schwer arbeitende­n Bevölkerun­g bereichern, durch Gebührener­höhungen, die durch nichts zu rechtferti­gen sind.

Die Politiker aller Couleur schauen tatenlos zu, gilt es doch die Lobbys zu befriedige­n, während sie nicht müde werden, dem einfachen Volk via Medien zu erklären, wer der eigentlich­e Verursache­r dieser Preispolit­ik sei. Geht’s noch?!

Peter Gutovnik, St. Kanzian

Armutszeug­nis Quergedach­t „Das Hallenbad im Wandel der Zeiten“, 5. 8.

Was Herr Egyd Gstättner mit dem Artikel zusammenfa­sst, ist leider gar nicht lustig – und das Wort „traurig“aus meiner Sicht eine nette Verharmlos­ung!

Vielmehr beschreibt diese Chronik einzig das absolute Totalversa­gen unserer Politiker aller (!) Parteien der letzten 17 Jahre. Was an Planungs- und Projektier­ungskosten in dieser Zeit verschwend­et wurde, würde Otto Normalverb­raucher wahrschein­lich zur Errichtung eines funktional­en Hallenbade­s vollkommen ausreichen.

Ein Armutszeug­nis und eine Schande für unsere Landeshaup­tstadt.

Alexandra Tischler, Klagenfurt

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