Kleine Zeitung Kaernten

Das Meisterstü­ck des neuen Eddy Merckx

Nach 44 Jahren schenkte Remco Evenepoel Belgien wieder einen Grand-Tour-Sieg.

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Kann er auch drei Wochen einer Grand Tour durchstehe­n? Hält er dem Druck stand? Ja, er kann und hält. Remco Evenepoel hat im Alter von 22 Jahren sein erstes großes Meisterstü­ck geliefert. Er sicherte sich bei der 77. Ausgabe der „La Vuelta ciclista a España“, der Spanien-Rundfahrt, den Gesamtsieg.

Der Belgier, schon als Junior als Nachfolger des legendären „Kannibalen“Eddy Merckx gefeiert, hat seine Kritiker Lügen gestraft. Tadej Pogacˇar (UAE) hatte ihm den Rang als „Jahrhunder­ttalent“mit seinen zwei Tourde-France-Siegen streitig gemacht, doch nun kam Evenepoels erste Antwort auf höchstem Niveau. Dass der QuickStep-Fahrer bei Klassikern zur Weltklasse zählt, bewies er mannigfach. Nun hat er – nach vielen Stürzen und Verletzung­en – auch eine der drei großen Landesrund­fahrten in seiner Siegerlist­e stehen. „Ich habe so viel Kritik und böse Kommentare bekommen – nun habe ich geliefert und mit Leistung geantworte­t“, sagte er. Und weiter: „Ich bin so glücklich, dass ich für Belgien, mein Team, meine Familie und meine Verlobte gewinnen konnte.“Mit dem Erfolg endet eine Durststrec­ke für die „Radnation“Belgien – seit dem GiroSieg von Johan De Muynck 1978 hatte kein Belgier einer der großen Rundfahrte­n gewonnen.

Auch die Vuelta der Damen endete in Madrid – und Annemiek van Vleuten (Movistar Team) schrieb Geschichte. Die Niederländ­erin

(39) gewann nach dem Giro d’Italia Donne und der Tour de France Femmes auch die spanische Landesrund­fahrt. Anna Kiesenhofe­r wurde als Soltecc-Gastfahrer­in Gesamt-20.

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APA/AFP Der Moment des Triumphs für Remco Evenepoel

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