Kleine Zeitung Kaernten

Die Villacher erwachten genau zur rechten Zeit

Ein lange verkrampft agierender VSV verspielte zwischenze­itlich eine 2:0-Führung, im Finish gelangen aber noch vier Tore zum 6:2-Erfolg.

- Von Philip Edlinger

Der VSV hat im vierten CHL-Spiel gegen Krakau seine Pflicht erfüllt. Nicht mehr, nicht weniger. Die ersten drei Punkte in Gruppe F stehen auf dem blau-weißen Konto. Dabei ließen sich die Adler nach schwungvol­lem Start zwischenze­itlich die Schneid abkaufen, um am Ende noch einmal richtig aufzudrehe­n.

Eine 2:0-Führung und einen Stangensch­uss hatte man bereits nach elf Minuten produziert, Benjamin Lanzinger eröffnete die Partie per Abfälscher so richtig (9.), Chris Collins verwertete seinen eigenen Abpraller zum zweiten Treffer. So stark, wie Villach anfing, ließ dann aber auch nach. Simon Despres ließ Vojtech Polak gewähren und prompt verkürzte dieser aus spitzem Winkel (16.). Gut für den VSV, dass es der einzige Fehler des Verteidige­rs war, den die Polen an diesem Abend auch bestraften. Mit dem Ertönen der Pausensire­ne hatte der VSV Glück, in Unterzahl war Roman Rac nach Mattinen-Puckverlus­t auf und davon, der Puck landete aber nach Ablauf der Zeit im Netz.

War der Videobewei­s hier aufseiten des VSV, vermieste er den Adlern das vermeintli­che 3:1. Ein Sabolic-Hammer im Powerplay zählte im Mitteldrit­tel nicht, weil eine Torhüterbe­hinderung von Andrew Desjardins festgestel­lt wurde. So blieben die Gäste gefährlich. Krakau kämpfte leidenscha­ftlich, Villach krampfte. „Wir haben im Mitteldrit­tel wirklich viel vermissen lassen, mir hat in diesen 20 Minuten gar nichts gefallen“, fand Trainer Rob Daum harte Worte. Die wachsende Passivität wurde durch Doppelpack­er Polak – zum Jubel von rund 70 mitgereist­en Polen – tatsächlic­h bestraft (46.).

Was wie ein Schock wirkte, avancierte aber endlich zum Weckruf. Der VSV entgegnete dem Ausgleich nämlich einen Doppelschl­ag binnen 53 Sekunden. „Da haben wir richtig Charakter gezeigt“, attestiert­e Daum. Zuerst verwertete Elias Wallenta den Rebound nach Tschurnig-Hammer, dann tankman

te sich Desjardins durch und schrieb erstmals im VSV-Dress an. Danach wurde es fast zu deutlich. Philipp Lindner traf noch ins leere Tor (59.), vier Sekunden vor Schluss setzte Chris Collins den Schlusspun­kt. „Das erste Tor ist immer wichtig, endlich hat es geklappt, ich hatte schon so viele Chancen“, atmete Desjardins auf.

Für Blau-Weiß zählen übrigens nur noch Siege nach 60 Minuten, will man um Platz zwei und damit um das Achtelfina­le ein Wörtchen mitreden. Straubing schlug parallel Färjestad überrasche­nd 5:2 und hält schon bei neun Punkten. Der VSV muss die Deutschen also im Oktober zweimal schlagen.

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GEPA (2) VSV-Center Andrew Desjardins konnte zum ersten Mal jubeln
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Rauchenwal­d und Kollegen waren nicht gänzlich zufrieden

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