Hitzige Debatte um hohe Strompreise
FPÖ-Vorstoß für „Kärntner-Kelag-Tarif“endete im Landtag erfolglos.
Guten Morgen!“, rief ÖVPKlubobmann Markus Malle gestern zu Beginn der Sondersitzung durch den Kärntner Landtag. Er wollte die „letzten Verhinderer“aufwecken, die Projekte für Energieunabhängigkeit bremsen. „Gute Nacht“, sagte Andreas Scherwitzl (SPÖ) zur Energiepolitik der Bundesregierung. „Wacht auf!“, schoss FPÖ-Mandatar Christoph Staudacher gegen die Landesregierung.
Eine zum Teil emotionale Debatte entwickelte sich zum Thema Energiekrise. Einig war man sich aber in zwei Dingen: Österreich muss raus aus der Abhängigkeit Russlands und die erneuerbare Energieerzeugung in Kärnten muss noch stärker forciert werden. Auch wenn Energiereferentin Sara Schaar (SPÖ) betont: „Wir sind Vorreiter in Österreich.“„Immenses Potenzial“wittert sie noch beim PV-Ausbau. Ihr Resümee lautet aber: „Wir haben einen guten Strommix.“
Andere Parteien sehen das anders. Der Energiemasterplan gehört angepasst, meinte TK-Klubobmann Gerhard Köfer. Malle ging einen Schritt weiter: „Es ist an der Zeit, einen neuen Plan zu schreiben.“Schaar versprach, den Plan evaluieren zu lassen.
Allen ist aber klar: Der Ausbau erneuerbarer Energien wirkt sich nur langfristig aus.
Doch welche kurzfristigen Lösungen gibt es, um den Strompreis zu drücken? Die FPÖ forderte einen „fairen und leistbaren Kelag-Kärnten-Tarif“. Ein entsprechender Dringlichkeitsantrag kam aber nicht zur Abstimmung, weil gegen die Dringlichkeit gestimmt wurde.
Laut Kelag-Vorstandssprecher Manfred Freitag gebe es ohnehin einen Kärntner-Kelag-Tarif. Der aktuelle KelagStromtarif für die über 200.000 Bestandskunden liegt bei 10,87 Cent, bei Neukunden sind es dafür über 40 Cent. Wenn das Land einen gestützten Tarif forciert, „dann einer für sozial bedürftige Neukunden“, sagt Freitag.