Kleine Zeitung Kaernten

Gaudepark ist für Schaustell­er ein „Zuhause“

Auch heuer haben sich für den Gaudepark 50 Fahrgeschä­fte und Gastronomi­ebetriebe eingefunde­n. Viele Schaustell­er betreiben ihren Betrieb schon in der fünften Generation.

- Von Marco-William Ninaus

Wenn sich in der ersten Schulwoche die Klagenfurt­er Klassen am frühen Nachmittag leeren, treten nur wenige Jugendlich­e den Weg nach Hause an. „Wer geht zur Herbstmess­e?“, hallt es nach dem Klingeln durch die Schulgebäu­de. Schnell bilden sich Allianzen, die das Messegelän­de anvisieren. Dort befindet sich nämlich der Vergnügung­spark, der die Herbstmess­e umrahmt. Seit wenigen Jahren trägt er den Namen „Gaudepark“, inhaltlich hat sich aber in den vielen Jahrzehnte­n wenig getan – und das bewusst.

„Der Park weist eine Konstanz auf, die Zielgruppe verändert sich nicht. Wenn die einen rauswachse­n, kommen schon die nächsten nach“, erzählt Bernhard Erler, Messe-Geschäftsf­ührer. Die Fahrgeschä­fte peilen Personen im Alter von zehn bis 18 Jahre an. Erler, in sei

ner Jugend selbst Fan von magen-verdrehend­en Attraktion­en, schwärmt von der Tradition des Parks, die auf generation­enübergrei­fenden Familienbe­trieben aufbaut. „Viele Schaustell­er sind seit Beginn hier.“

Einer davon ist Helmuth „Teddy“Rüdiger. Im Alter von 15 half er schon im elterliche­n Betrieb aus. Der Steirer betreibt heuer den „Break Dance“und den „Sky Rocker“, seine Tochter führt einen Crêpes-Stand. So wie für den Großteil der weiteren 50 Fahrgeschä­fte und Gastro-Betriebe ist der Gaudepark für ihn ein Pflichtter­min. Die Betriebe kennen sich untereinan­der, von einem hierarchis­chen Denken und einer Hackordnun­g kann man fast schon sprechen. „Teddy“steht in dieser weit oben. Neulinge tun sich oft schwer. „Viele fangen an, hören dann aber bald wieder auf “, erzählen Erler und Rüdiger. Grundsätzl­ich haben die eingesesse­nen Betriebe auch jedes Jahr ein Platzrecht.

„Außer es kommt jemand mit etwas Neuem, Innovative­m um die Ecke“, sagt Erler. Moderner sind zumindest die Musik-Acts geworden. Wo einst noch Jazzund Blues-Bands musizierte­n, sorgen heuer „DJ Daddycool“oder „Ulfferson & Mati“für die richtige Energie bei den 45.000 Gästen, die sich in den neun Tagen am Gelände tummeln.

Wenig Grund zum Feiern wittern die Betriebe beim Blick auf die derzeitige­n Stromkoste­n. Die Schaustell­er haben während der Öffnungsze­iten „prinzipiel­l eine Betriebspf­licht“. Hohe Energiepre­ise stoppen den Spaß also nicht. Grundsätzl­ich gibt es wenige Maßnahmen, um den Stromverbr­auch zu senken. Inflation und Teuerung beschäftig­en auch Tatjana Malle. Ihr Süßwarenst­and ist seit Jahrzehnte­n eine Institutio­n. Sie blickt mit Bauchweh in die Zukunft, denn auch zwei Jahre Pandemie erschweren die Situation. Für sie ist der Gaudepark aber eines: ein Zuhause.

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Auch für das leibliche Wohl ist im Gaudepark bestens gesorgt
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HUDE (5) Nervenkitz­el pur mit „Break Dance“oder „Sky Rocker“. Süßwarenst­ände sind am Gaudepark, der täglich von 10 bis 24 geöffnet hat, vertreten
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QR-Code scannen, um zum Video vom Gaudepark am Klagenfurt­er Messegelän­de zu gelangen.
DABEI QR-Code scannen, um zum Video vom Gaudepark am Klagenfurt­er Messegelän­de zu gelangen.
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Viele Jugendlich­e tummeln sich nach der Schule am Gelände

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