Kleine Zeitung Kaernten

Erster Tesla-Megapack ist in Klagenfurt gelandet

Beim Fernheizkr­aftwerk in der Klagenfurt­er Kraßniggst­raße wurde heute der größte Batteriesp­eicher Kärntens aufgestell­t. Der Akku des US-Hersteller­s Tesla soll noch im September ans Netz gehen.

- Von Claudia Lepuch

Der erste Batteriesp­eicher, Modell Tesla-Megapack, ist in Klagenfurt gelandet. Wortwörtli­ch. Am Mittwoch wurde er per Kran auf den ihm zugedachte­n Platz an der Südmauer des Fernheizkr­aftwerks in der Kraßniggst­raße befördert. Für die anwesenden Monteure eine heikle Angelegenh­eit, immerhin galt es, das 25Tonnen-Trumm auf den Millimeter genau zu platzieren. Noch im September soll das

Megapack ans Netz gehen. Hinter dem Zwei-Millionen-EuroProjek­t steht die Piadeno Green Energy Management GmbH. Diese hält eine exklusive Soft

warelizenz für die Megapacks. „Dieser Speicher ist für uns die Eintrittsk­arte in die Strommärkt­e“, sagt Geschäftsf­ührer Miha Kampuˇs, der potenziell­e Kunden in Zukunft anhand des Klagenfurt­er Modells von den Vorzügen seiner Software überzeugen will. „Die Kapazität der Batterie (2,6 MW/h, Anm.) ist so groß, dass sie knapp 200 Haushalte einen Tag lang mit Strom versorgen könnte.“

Die Einsatzmög­lichkeiten des Megapacks sind breit gefächert: Neben der Vermeidung von elektrisch­en Lastspitze­n in der Industrie oder der Speicherun­g von überschüss­igem Ökostrom

können sie auch gewinnbrin­gend an den Strombörse­n eingesetzt werden. „Der Speicher nimmt Strom auf, wo er zu viel und billig ist, und gibt ihn ab, wo er knapp und teuer ist“, erklärt Kampuˇs. Allerdings sind die Megapacks nur für kurzfristi­ge Speicherun­gen gedacht. Das Problem, dass man etwa im Sommer erzeugten Strom aus Solarenerg­ie nicht für sonnenarme Winter speichern kann, werden sie nicht lösen. „Dafür wären Wasserstof­fspeicher geeignet. In diese Richtung sollte man forschen und entwickeln“, regt der Experte an.

Das zweite in Klagenfurt geplante Batteriesp­eicherproj­ekt in der Pischeldor­fer Straße steht mit dem Piadeno-Projekt nicht in Zusammenha­ng und wird von einem anderen Unternehme­n, der NGEN Smart Grid Systems GmbH, vorangetri­eben. Von einer Inbetriebn­ahme ist man dort noch ein Stück weit entfernt: Bau- und Gewerbegen­ehmigung fehlen, zudem gibt es Anrainerpr­oteste.

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Ein Kran hob das Tesla-Megapack auf den ihm zugedachte­n Platz. Die Inbetriebn­ahme soll im Laufe der nächsten Wochen erfolgen
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KULMER (2) Geschäftsf­ührer Miha Kampus

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