Erster Tesla-Megapack ist in Klagenfurt gelandet
Beim Fernheizkraftwerk in der Klagenfurter Kraßniggstraße wurde heute der größte Batteriespeicher Kärntens aufgestellt. Der Akku des US-Herstellers Tesla soll noch im September ans Netz gehen.
Der erste Batteriespeicher, Modell Tesla-Megapack, ist in Klagenfurt gelandet. Wortwörtlich. Am Mittwoch wurde er per Kran auf den ihm zugedachten Platz an der Südmauer des Fernheizkraftwerks in der Kraßniggstraße befördert. Für die anwesenden Monteure eine heikle Angelegenheit, immerhin galt es, das 25Tonnen-Trumm auf den Millimeter genau zu platzieren. Noch im September soll das
Megapack ans Netz gehen. Hinter dem Zwei-Millionen-EuroProjekt steht die Piadeno Green Energy Management GmbH. Diese hält eine exklusive Soft
warelizenz für die Megapacks. „Dieser Speicher ist für uns die Eintrittskarte in die Strommärkte“, sagt Geschäftsführer Miha Kampuˇs, der potenzielle Kunden in Zukunft anhand des Klagenfurter Modells von den Vorzügen seiner Software überzeugen will. „Die Kapazität der Batterie (2,6 MW/h, Anm.) ist so groß, dass sie knapp 200 Haushalte einen Tag lang mit Strom versorgen könnte.“
Die Einsatzmöglichkeiten des Megapacks sind breit gefächert: Neben der Vermeidung von elektrischen Lastspitzen in der Industrie oder der Speicherung von überschüssigem Ökostrom
können sie auch gewinnbringend an den Strombörsen eingesetzt werden. „Der Speicher nimmt Strom auf, wo er zu viel und billig ist, und gibt ihn ab, wo er knapp und teuer ist“, erklärt Kampuˇs. Allerdings sind die Megapacks nur für kurzfristige Speicherungen gedacht. Das Problem, dass man etwa im Sommer erzeugten Strom aus Solarenergie nicht für sonnenarme Winter speichern kann, werden sie nicht lösen. „Dafür wären Wasserstoffspeicher geeignet. In diese Richtung sollte man forschen und entwickeln“, regt der Experte an.
Das zweite in Klagenfurt geplante Batteriespeicherprojekt in der Pischeldorfer Straße steht mit dem Piadeno-Projekt nicht in Zusammenhang und wird von einem anderen Unternehmen, der NGEN Smart Grid Systems GmbH, vorangetrieben. Von einer Inbetriebnahme ist man dort noch ein Stück weit entfernt: Bau- und Gewerbegenehmigung fehlen, zudem gibt es Anrainerproteste.