Hanggrundstück – hervorragend gelöst
Gute Aussichten: Familie Mayer-Steindl aus Salzburg baute sich für die Pension der Eltern ein Haus in der Weststeiermark. Mit Fokus auf Regionalität, Gemütlichkeit und Fernblick.
Wo soll man bloß anfangen? Mit der Aussicht? Die Welt liegt einem hier nicht nur sprichwörtlich zu Füßen. Oder doch mit dem Hang, der von Architektin Nina Kuess geschickt mit Holzstufen überbrückt wurde und nun eine Relaxzone um den Pool bildet? Oder doch mit den Bewohnern? Den Drillingen Valli, Laura und Sophia (15), die sich gerade mit ihrer Schwester Viola (13) fotogen um den Pool drapieren?
Fragen über Fragen, die aber rasch von allen beantwortet werden, denn das „Pensionshaus“ist Familiensache. „Bei unseren Steiermark-Urlauben ha
wir uns in die Region verliebt. Außerdem wollten wir immer schon ein Haus nach unseren Wünschen für die Pension bauen“, erklären Mama Evelyn Steindl, die als VS-Lehrerin auch beruflich von Kindern umgeben ist, und Papa Stefan Mayer, der beim Land Salzburg tätig ist. So begaben sich die Salzburger in der grünen Mark auf die Suche nach einem Grundstück, das vor allem zwei Kriterien erfüllen sollte: Aussicht und Ruhe. Weihnachten 2019 lag schließlich der Baugrund in Vochera am Weinberg unterm Christbaum.
Zu Beginn als kleines Häuschen geplant, wuchs es im Laufe der Zeit zu einem Haus mit einer Nutzfläche von knapp 180 Quadratmetern heran. Auf drei Ebenen findet man heute ein Gartenund Erdgeschoß sowie einen offenen Dachstuhl mit Galerie. Die ausführenden Partner wie der Holzbaumeister Manfred Schranger sowie Architektin Nina Kuess waren schnell gefunden. „Die Chemie hat in beiden Fällen vom ersten Moment gestimmt.“Sieht man, wie der jugendliche Nachwuchs Architektin Nina Kuess begrüßt, zweifelt man keine Sekunde daran. Bauen mit Familienanschluss.
Der Fokus der Bauherren lag von Beginn an auf Qualität und Regionalität – so hatten alle beteiligten Firmen einen Anfahrtsweg von maximal 25 Kilomeben tern. Da die Familie rund dreieinhalb Stunden entfernt wohnt, behalf man sich bei wichtigen Fragen mit Videotelefonaten. „Der Bauarbeiter hat das Waschbecken gegen die Wand gehalten und ich habe ihn
navigiert“, sagt Mayer und lacht. Als kniffligste Aufgabe sollte sich aber die Bebauung des Hanggrundstückes mit insgesamt 20 Metern Höhenunterschied erweisen. Das Gartengeschoß wurde daher – nach einem geologischen Gutachten – in den Hang gegraben und in Massivbauweise errichtet. Heute findet man hier ein Schlafzimmer sowie eine Sauna mit Blick auf den Infinitypool. Das Erdgeschoß in Holzbauweise
ist barrierefrei gestaltet und auf zwei Seiten von einer Veranda umgeben. Auf deren südlicher Seite sorgen Schiebeelemente für Schatten – und das ganz individuell. „Die Kinder sind später ja groß und wir brauchten keine Kinderzimmer, daher gibt es ein offenes Raumkonzept“, so Kuess. Da es bis zur Pensionierung von Evelyn Steindl und Stefan Mayer noch einige Jahre dauert, wird das Haus vor allem als Feriendomizil der Familie genutzt. Urlaub zu Hause.