Kleine Zeitung Kaernten

Der Größte verlässt den Platz

Roger Federer stellt den Schläger ins Eck: Der Schweizer, der als „Größter Tennisspie­ler aller Zeiten“gilt, wird beim Laver-Cup nächste Woche das letzte Mal als Profi antreten.

- Von Michael Schuen

Roger Federer tut selten etwas stillos, ungeplant. Und so waren auch der Zeitpunkt und die Art und Weise, wie der mittlerwei­le 41-jährige Schweizer sein anstehende­s Karriereen­de verkündete, vor allem eines: stilvoll. Mit einem vierseitig­en Abschiedsb­rief, ausgespiel­t auf allen Social-Media-Kanälen, verkündete der Tennis-Superstar, der dank seines Charismas, seiner Aura und seiner Erfolge weit über seinen Sport hinausstra­hlte, dass er letztmals beim Laver-Cup (23. bis 25. September) zum Schläger greift – jenem Cup, den Federer mit seinem Management selbst ins Leben gerufen hat.

Ein Wettstreit der Kontinente soll es sein; und diesmal wird Federer gemeinsam mit Rafael Nadal und Novak Djokovic das „Team Europe“formen. Die „Big 3“des Tennis, nur noch dieses Mal zusammen, in der riesigen O2-Arena in London. Ein Ende à la Hollywood für eine Karriere wie aus dem

Drehbuch. Dabei kommt das Aus nicht wirklich überrasche­nd. Federer, der als erster männlicher Tennisprof­i 20 Grand-Slam-Titel erreichte, der nach wie vor die Rekorde der meisten Grand-Slam-Halbfinalu­nd Viertelfin­alteilnahm­en hält, der 103 Turniersie­ge feierte, hat fast zwei Jahre nicht ge

spielt. Die Knie machten Probleme, zweimal musste sich der Schweizer zuletzt Operatione­n unterziehe­n. So lange ist er nun schon nicht mehr Teil des Zirkus, dass er in der Weltrangli­ste, in der er unglaublic­he 968 Wochen ununterbro­chen unter den Top Zehn aufgeschie­nen war, nicht mehr vertreten ist.

Und doch: Mit Federer verlässt ein Sportler die Bühne, auf den das Attribut GOAT („Greatest Of All Times“, Bester aller Zeiten) zutrifft. Nicht, weil Rafael Nadal und/oder Novak Djokovic die Zahl seiner Grand-Slam-Triumphe oder andere seiner Rekorde nicht eingestell­t oder übertroffe­n hätten.

Es ist das Gesamtpake­t Federer, dass ihn so einzigarti­g macht; der Rekord, als bisher ältester Tennisspie­ler ein Grand Slam gewonnen zu haben, der bleibt ihm – noch.

Doch sein Körper gab nach 103 Turniersie­gen und weit über 1500 Matches in 24 Jahren auf der Tour die Zeichen. „Ich muss erkennen, dass es Zeit ist, meine Profi-Laufbahn zu beenden“, schrieb Federer, der den Sport auf eine neue Ebene hob.

Die Reaktionen aus aller Welt ließen nicht lange auf sich warten. Wohl kein Zufall, dass Dauerkonku­rrent und Freund Rafael Nadal die richtigen Worte fand: „Ich wünschte, dieser Tag wäre nie gekommen. Es ist ein trauriger Tag für mich persönlich und für den Sport auf der ganzen Welt.“

Federer beendete seinen Brief an die Fans und die Öffentlich­keit mit dem Satz: „Zum Schluss, an das Tennisspie­l: Ich liebe Dich und werde Dich nie verlassen.“Man kann es sich nur wünschen.

Im Blickpunkt, Seite 8

schließen, ist für uns einiges möglich. Natürlich muss vor allem der Kampfgeist stimmen.“

In Graz steht Arnaudovsk­i nicht der komplette Kader zur Verfügung, ein bis zwei Spieler werden fix fehlen. Was wieder bedeutet, dass andere Kräfte mehr Einsatzzei­t erhalten werden. Einer davon ist Hari Pavlov, der in der Vorbereitu­ng verletzung­sbedingt keine Partien absolviere­n konnte. „Es fehlt ihm noch etwas die Matchpraxi­s, aber er wird am rechten Flügel mehr Einsatzzei­t erhalten“, sagt der Coach.

Youngster Nico Sager, der sein Team gegen Westwien mit fünf Toren in der Schlusspha­se zum Sieg führte, wird gegen Graz erneut das Vertrauen des Trainers erhalten. „Nico ist ein großes Talent, das am Flügel einen ausgezeich­neten Job macht. Mit seinen erst 18 Jahren ist er bereits ein wichtiger Spieler für uns“, lobt Arnaudovsk­i den HTL-Schüler.

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APA/AFP Roger Federer umgab die Aura des Erfolges – nach dem Laver -Cup hört er auf
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