Kleine Zeitung Kaernten

ORF-Generaldir­ektor drängt auf rasche politische Lösung

Entscheidu­ng über ORF-Finanzieru­ng müsse „im ersten Quartal 2023 fallen“, fordern auch die Stiftungsr­äte.

- Christian Ude

Die künftige Finanzieru­ng des ORF nach dem Urteil des Verfassung­sgerichtsh­ofs, mit dem das Ende der GIS besiegelt wurde, war natürlich Thema im Plenum, aber „lassen wir den Ball dort, wo er hingehört – in der Politik“, wie es Sigrid Pilz als Sprecherin des „Grünen Freundeskr­eises“ausdrückt. Sie plädiert für eine Haushaltsa­bgabe. Ungewohnt brüderlich gaben sich Thomas Zach (Leiter des ÖVP-„Freundeskr­eises“) und Heinz Lederer (SPÖ): Sie wollten beide keine Präferenz nennen, wollen aber den Gesetzgebe­r drängen, „jetzt in die Gänge zu kommen“. Bis zum ersten Quartal 2023 brauche man eine Entscheidu­ng, die ohnehin „einen Rattenschw­anz an Fragen“zur Folge haben werde. Etwa: Was passiert mit der (von Bundesland zu Bundesden: unterschie­dlich vereinbart­en) Länderabga­be bzw. woher bekommen die Länder künftig ihr Geld?

ORF-Generaldir­ektor Roland Weißmann selbst betonte, dass „eine Lösung im ersten Quartal 2023“gefunden werden müsse, damit sie bis 1. Jänner 2024 organisato­risch und administra­tiv umgesetzt werden kann. „Wir brauchen eine konkrete Festlegung in den ersten Monaten 2023, wie es am 1. Jänner 2024 weitergeht“, so Weißmann. Am ehesten würden die ORF-Juristen eine Haushaltsa­bgabe oder erweiterte Geräteabga­be aus der Entscheidu­ng des VfGH herauslese­n. An eine Log-in-Lösung (also Abo-Modell wie etwa bei Netflix & Co.) oder Budgetfina­nzierung glaube er anhand von Expertisen nicht. Vorerst muss der Finanzplan 2023 erstellt werland

Durch Inflation, steigende Energiekos­ten sowie GIS-Abmeldunge­n wird ein BudgetMinu­s in der Höhe von 30 Millionen Euro kolportier­t (bei einem Jahresumsa­tz des ORF von rund einer Milliarde Euro, wovon zwei Drittel aus GIS-Einnahmen stammen). Davon soll im Finanzplan, der Mitte November an die Stiftungsr­äte verschickt werden muss, nichts mehr stehen. Man sei auf einem guten Weg, versichert der ORFBoss.

Trotz „klammer“wirtschaft­licher Zeiten will Weißmann jedenfalls heuer 15 Millionen Euro mehr ins TV-Programm stecken, etwa in fiktionale Serien, die in Österreich spielen. Zudem habe man seit Jahresbegi­nn 31 neue Mitarbeite­r unter 30 Jahren eingestell­t.

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ORF-Boss R. Weißmann

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