Kleine Zeitung Kaernten

Kontrollen an der Grenze zur Slowakei

Innenminis­terium reagiert damit auf „vermehrtes Schleppera­ufkommen“.

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Österreich kontrollie­rt seit Mitternach­t die Grenzüberg­änge zur Slowakei. Tschechien hat seinerseit­s auch aufgrund des vermehrten Schleppera­ufkommens Kontrollen zur Slowakei begonnen. Innenminis­ter Gerhard Karner begründete den Schritt damit, dass damit auf mögliche Ausweichro­uten der Schlepper reagiert werden soll: „Wir müssen reagieren, bevor die Schlepper reagieren.“Die Kontrollen würden – den Schengen-Bestimmung­en entspreche­nd – zunächst für zehn Tage eingeführt, sagte Karner vor der gestrigen Ministerra­tssitzung. Es werde an elf Grenzüberg­ängen schwerpunk­tmäßig kontrollie­rt.

Karner verwies auch auf die bereits seit Jahren bestehende­n Grenzkontr­ollen zu Ungarn und Slowenien. In erster Linie würden dabei sogenannte Schlepperf­ahrzeuge – „das sind meist weiße Kastenwäge­n“– überprüft. Wie das Ministeriu­m mitteilte, hatte der Minister seinen slowakisch­en Amtskolleg­en Roman Mikulec am Dienstag telefonisc­h über die geplante Maßnahme informiert. Es werde auf dem gesamten Grenzabsch­nitt, hauptsächl­ich aber an den Hauptverke­hrsrouten kontrollie­rt.

„Wir müssen schneller sein als die Schlepper. Schwerpunk­t bleibt die Bekämpfung der organisier­ten Schlepperk­riminalitä­t“, zitierte das Ministeriu­m Karner. Die Grenzkontr­ollen an den SchengenBi­nnengrenze­n zu Ungarn und Slowenien bestehen bereits seit September 2015.

Kritik an der Sinnhaftig­keit der Maßnahme kam von FPÖ und SPÖ. FPÖ-Sicherheit­ssprecher Hannes Amesbauer sprach in einer Aussendung von einer „Mogelpacku­ng“. Er forderte die Umsetzung einer konsequent­en „No-Way-Politik“inklusive der Aussetzung des Asylrechts und der Legalisier­ung von Zurückweis­ungen.

Die SPÖ Burgenland ortet eine „billige Ablenkungs­aktion“und „türkise Showpoliti­k“. Vergangene­n Samstag allein hätten 600 Personen die burgenländ­ische Grenze passiert.

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AFP Elf Grenzüberg­änge sind von der Maßnahme betroffen

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