Kleine Zeitung Kaernten

Wurde „verschlafe­n“

Ich hatte große Angst und stand unter Schock. Das, was ich heute sage, stimmt so.

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Zweitangek­lagter

digte. „Aus lauter Schock haben Sie eine Geschichte erfunden?“, so Marchart. „Ich hatte große Angst“, erklärte der 19-Jährige.

Wie schon der Hauptangek­lagte (23) am Vortag will auch er Erste Hilfe geleistet und die Rettung geholt haben. Dann habe er aber zur Arbeit müssen. Dass Leonie gestorben ist, hätte er erst aus der Zeitung erfahren. Nach der Befragung seines Mandanten ließ sich Anwalt Thomas Nirk von einem Kollegen vertreten – aus gesundheit­lichen Gründen. Vorher hatte er noch angemerkt, es sei ein bekanntes Phänomen, dass „ein Mandant aus dem Ruder läuft“.

Auch der Angeklagte (20), der sich nach der Tat als 16-Jähriger und vermeintli­cher Freund der 13-Jährigen ausgegeben hatte – beides wurde von Ermittlern und Gutachtern widerlegt –, wurde gestern im Gerichtssa­al befragt. Und auch er bekannte sich wie der 23-Jährige teilschuld­ig – jedoch nicht zur Vergewalti­gung oder dem Missbrauch. In jener Nacht will der 20-Jährige einvernehm­lichen Geschlecht­sverkehr mit Leonie gehabt haben – und das nicht zum ersten Mal, sie seien ja ein Paar gewesen. 25 bis 26 Tage zuvor hätte er sie über soziale Medien kennengele­rnt.

Was in der Wohnung in der Donaustadt passierte, will der 20-Jährige nicht mitbekomme­n haben. Auch er hätte wohl Drogen eingeflößt bekommen, sei nach dem einvernehm­lichen Sex eingeschla­fen. Erst Stunden später hätte ihn der Zweitangek­lagte geweckt. Er wollte die Rettung rufen, doch die anderen hätten gesagt: „Nein, es wird ihr bald besser gehen.“

Die Verhandlun­g wurde am Nachmittag vertagt. Heute wird die Befragung des Drittangek­lagten fortgesetz­t. Danach kommen Gutachter zu Wort.

zu den widersprüc­hlichen Angaben

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APA Einer der zwei angeklagte­n Afghanen, die gestern befragt wurden

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