Kleine Zeitung Kaernten

Gedränge im Schulbus sorgt für dicke Luft

Auf der Strecke von Magdalensb­erg nach Klagenfurt sind die Schulbusse der Post laut Eltern und Kindern maßlos überfüllt. ÖBB sprechen von Einhaltung des gesetzlich­en Rahmens. Evaluierun­g folgt in einer Woche.

- Von Martin Johaim

Der Schulbegin­n ist nicht nur geprägt von aufgeregte­n Taferlklas­slern, vollgepack­ten Schultüten und Maturanten, die ihr letztes Schuljahr bestreiten. Gerade in den ersten Tagen ist der Start eine Herausford­erung für die Erstklässl­er, nicht selten begleiten Eltern sie bei der ersten Busfahrt.

Eine Herausford­erung, die auch den Postbussen – einem Unternehme­n der ÖBB – zu schaffen macht, zumindest wenn es nach der besorgten Mutter Maria Höllhuber geht. Ihre Tochter besucht die Mittelschu­le der Ursulinen am Heiligenge­istplatz in Klagenfurt. „Täglich kommt sie nach Hause und berichtet davon, dass ihr Schulbus total überfüllt ist. Ich fürchte mich um die Gesundheit meines Kindes“, erzählt die besorgte Mutter. Sitzplätze gebe es viel zu wenig und auch die Stehplätze seien nicht ausreichen­d vorhanden. Es herrsche irrsinnige­s Gedränge unter den Kindern und Jugendlich­en. Höllhuber: „Was passiert, wenn der Bus eine Vollbremsu­ng machen muss? Das Coronaviru­s wird auch wieder eine Rolle spielen. Wie sollen die Kinder ausreichen­d voneinande­r Abstand halten?“

Fragen, für die man bei den ÖBB klare Antworten findet. „Am Montag vor einer Woche, zum Schulstart, waren wir gut, aber definitiv nicht voll ausgelaste­t. Wir haben im gesetzlich­en Rahmen gehandelt“, erklärt Herbert Hofer, Pressespre­cher der Postbusse. In den darauffolg­enden Tagen habe sich die Situation wieder entspannt. Hofer appelliert vielmehr für eine Sensibilis­ierung der Schülerinn­en und Schüler: „Sitzplätze werden oft durch die Schul- oder Sporttasch­e versperrt. Dadurch gehen Plätze unnötig verloren.“Außerdem fährt um 6.54 Uhr ein zweiter Bus, jedoch über Gottesbich­l, also zwölf Minuten länger als jener um 6.51 Uhr. Ankunftsze­it am Klagenfurt­er Hauptbahnh­of ist laut Busplan um 7.30 Uhr. „Das ist für meine Tochter und viele andere Kinder zu spät“, ärgert sich die Mutter.

Hinsichtli­ch der Gurtpflich­t sieht das Kraftfahrl­iniengeset­z vor, dass der gesamte Linienverk­ehr österreich­weit von der Gurtpflich­t ausgenomme­n ist. Dabei handelt es sich um ein Gesetz, das typisierte Stehplätze inkludiert. Im konkreten Fall

handelt es sich um einen Bus mit drei Achsen, 65 Sitzplätze­n bei barrierefr­eiem Zugang und circa 30 Stehplätze­n.

Sitzplätze werden oft durch die Schultasch­e oder Sporttasch­e versperrt. Dadurch gehen Plätze unnötig verloren. Herbert Hofer, ÖBB

Höllhuber schloss sich mittlerwei­le mit weiteren Eltern aus Nachbarort­en zusammen, eine Unterschri­ftenaktion ist geplant. Bereits vor vier Jahren habe eine Mutter versucht, die Abstellung eines weiteren Busses zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Zudem hält Hofer fest: „Die Busse werden durch das Land Kärnten bestellt. Es muss eine Finanzieru­ng aus dem Familienau­sgleichsfo­nd geben.“

In einer Woche werde die Auslastung der Busse evaluiert, um im Bedarfsfal­l Anpassunge­n vorzunehme­n.

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KK/PRIVAT, ÖBB Laut betroffene­n Kindernsin­ddie Busse täglich überfüllt

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