Fleischer mit Tradition
Johannes Rotter (47) führt die Klagenfurter Fleischerei, die jetzt das Landeswappen erhielt, in fünfter Generation.
Das Schwein führt die Klagenfurter Traditionsfleischerei Rotter zwar im Firmenlogo. „Doch spezialisiert sind wir auf Fleisch vom Kalb, Rind, Lamm, Wild wie auch Wildschwein und Geflügel“, sagt Johannes Rotter, der seit 2004 das Unternehmen in fünfter Generation führt. Bereits 1878 wurde die Fleischerei in Mährisch-Schönberg, im heutigen Tschechien, von Vorfahren des Firmenchefs gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschlug es die Familie nach Klagenfurt, wo sie 1957 die Fleischerei in der Herrengasse eröffnete.
Dass der 47-Jährige eines Tages den Familienbetrieb, dem nun das Kärntner Landeswappen verliehen wurde, mit Freude führen würde, stand keineswegs von Anfang an fest. „Ich war eigentlich auf dem Sprung nach Wien, um zu studieren“, erzählt der begeisterte Sportler. Den Sommer wollte er mit einem Ferienjob in der Fleischerei des Vaters überbrücken. Geworden sind daraus schließlich eine Lehre und später die Geschäftsführung des
Unternehmens. Seit dem Jahr 2014 ist Rotter auch Eigentümer der Firma, die zwei Standorte hat und derzeit zehn Mitarbeiter beschäftigt. Spiritualität nimmt in seinem Leben einen wesentlichen Platz ein. „Das wirkt sich auf meinen Umgang mit Tieren und Fleisch aus“, sagt Rotter. Tierwohl, Regionalität und Qualität stehen für ihn an oberster Stelle. Das wissen die vielen Stammkunden zu schätzen. „Fleisch zu essen, ist etwas Besonderes. Unsere Kunden essen unter der Woche weniger Fleisch und kaufen es vor allem am Wochenende ein“, sagt der Fleischer, bei dem selbst oft fleischlose Gerichte auf dem Speisezettel stehen. Er betont: „Es tut uns, unserer Gesundheit und der Umwelt nicht gut, wenn wir täglich
Fleisch essen.“Den Beweis, wie gut vegetarische Speisen schmecken, erbringt er täglich mit seinem Mittagsmenü, bei dem neben dem Fleischgericht fast immer ein fleischloses wie Käsespätzle, Knödel, gebackene Champignons und Käsnudeln aufgetischt wird. Von veganen Fleischersatzprodukten zeigt er sich wenig begeistert. Doch ihm ist sehr wohl bewusst, dass Fleisch ein CO2-intensives Produkt ist, und er strebt mittelfristig mit dem Betrieb die CO2-Neutralität an. m Gespräch mit den Kunden entwickelt Rotter sein Sortiment laufend weiter. In seiner Freizeit verreist er sehr gerne und bringt von Urlauben auch Geschmacksinspirationen mit. Das machte schon sein Vater, wie unter anderem die GyrosSpieße beweisen.