Kleine Zeitung Kaernten

Kein Holzweg: EU bekam vom Kärntner Landtag ihr Fett ab

Heftige Debatten im Landtag über Atomenergi­e, Biomasse, Waldrodung­en und hohe Strompreis­e.

- Andrea Bergmann

Mit viel Kritik an Bundesregi­erung wie EU und sehr parteipoli­tisch wurde gestern im Landtag über die Teuerungsw­elle, steigende Preise für Energie, Versäumnis­se und falsche Schwerpunk­te debattiert. In der turnusmäßi­g zwei Mal im Jahr stattfinde­nden Europapoli­tischen Stunde waren die zwei EU-Mandatare Günther Sidl (SPÖ) und Roman Haider (FPÖ) dabei. FPÖ-Klubchef Gernot Darmann kritisiert­e, dass kein EU-Abgeordnet­er der ÖVP gekommen war. Auch ein Grünen-Vertreter fehlte.

Ein Aufreger blieb, dass für die EU Atomenergi­e grün und Biomasse nicht mehr grün sein soll bzw. dass bei knapper werdendem Strom die E-Mobilität forciert werden soll, wie Haider kritisiert­e. Sidl deponierte, dass es der EU um den Schutz des Waldes vor Rodungen gehe. Österreich mit „Vorzeige-Forstwirts­chaft“müsse sich bei der Gesetzwerd­ung in der EU entspreche­nd einbringen. Abgeordnet­er Christian Benger brachte einen ÖVP-Dringlichk­eitsantrag ein: „Kein Stopp für Holz als erneuerbar­er Energieträ­ger.“Der Ausbau des öffentlich­en Verkehrs und der Wärmeberei­ch mit mehr erneuerbar­er Energie seien die größten

Herausford­erungen für Kärnten, skizzierte Umwelt-Landesräti­n Sara Schaar (SPÖ). „Wir haben derzeit nur eine Chance: Energie einsparen“, appelliert­e sie. LH Peter Kaiser forderte „enge, abgestimmt­e Politik zwischen Gemeinden, Ländern, Bund und EU“ein, um den großen Herausford­erungen vom Krieg in der Ukraine bis zum Klimawande­l begegnen zu können, „statt sich auseinande­rdividiere­n zu lassen“. Unabdingba­r sei die Entkoppelu­ng der Strompreis­bindung ans Gas. Gerhard Köfer (Team Kärnten) kritisiert­e die CO2-Abgabe des Bundes.

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