Kleine Zeitung Kaernten

72.000 Liter Motoröl verschenkt

Laut Anklage 270.000 Euro Schaden, Richter spricht 23.500 Euro zu.

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Laut Staatsanwa­lt sollen zwei Mitarbeite­r eines bekannten Klagenfurt­er Autohauses innerhalb von zehn Jahren angeblich ohne Wissen ihrer Vorgesetzt­en insgesamt 72.000 Liter Motoröl an gute Kunden verschenkt und den Betrieb so um 269.966,60 Euro geschädigt haben. Von 25 angeliefer­ten Öl-Paletten wurden nur 22 Paletten ins Buchungssy­stem eingetrage­n, die restlichen drei schienen dort nicht mehr auf. Damit die Endsumme des Lieferante­n aber weiterhin stimmte, wurde der Literpreis erhöht und dann noch etwas bei den Endkunden draufgesch­lagen. „Wir haben dem Betrieb dadurch sogar mehr Geld gebracht“, erklärte der Erstangekl­agte (56), der sich vom Lagermitar­beiter zum Geschäftsf­ührer hinaufgear­beitet hatte, Richter Dietmar Wassertheu­rer und den drei Schöffen. „Und alle im Unternehme­n haben das gewusst, keiner hat nach Belegen gefragt“, fügte er hinzu. Auch der Zweitangek­lagte (55), sein langjährig­er

Kollege und Mitarbeite­r, bestätigte die Aussagen.

Dem widersprac­h der Geschäftsf­ührer-Vorgänger. Niemals sei mit ihm über Öl-Geschenke gesprochen worden. Er erfuhr alles erst durch eine externe Steuerprüf­ung. Das konnte Wassertheu­rer nicht glauben: „Es ist nicht nachvollzi­ehbar, dass niemand davon gewusst hat.“Und schlug eine Diversion in Gesamthöhe von 23.500 Euro vor. Die Angeklagte­n nahmen an. Der Staatsanwa­lt entscheide­t erst.

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