Neun Millionen Euro: Altes Hallenbad wurde verkauft
Die steirischen Unternehmen HGS und GWS erwerben das Areal. Fehlende Widmung als einziges Fragezeichen.
Für neun Millionen Euro wird das alte Hallenbad in der Klagenfurter Gasometergasse verkauft. Eine steirische Bietergemeinschaft, bestehend aus dem Unternehmen HGS Bauträger GmbH und dem gemeinnützigen Wohnbauträger GWS, erhielt den Zuschlag.
„Mit dem Verkauf des alten Hallenbades haben die Stadtwerke dieses Kapitel erfolgreich abgeschlossen“, freut sich Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole. Es ist das erste Projekt, das HGS und GWS gemeinsam in Klagenfurt auf die Beine stellen. „Wir sind von der positiven Entwicklung des Standortes überzeugt“, begründet HGS-Geschäftsführer Dieter Johs den Kauf. Den Zuschlag bekam die Gemeinschaft auch aufgrund der geplanten geförderten Wohnungen. Insider vermuten, dass die Bietergemeinschaft „um viele Millionen mehr“auf den Tisch legte als andere Interessenten.
„Wir glauben, dass sich das Investment für uns rechnen wird“, legitimiert Johs die Summe, die sich die zwei Unternehmen teilen. Die Koralmbahn sowie die Nähe zum Bahnhof und zur Innenstadt waren die Gründe für den Grundstückskauf.
Eine Mischung aus geförderten und frei finanzierten Wohnungen soll entstehen. GWS-Geschäftsführer Johannes Geiger setzt dabei auf Nachhaltigkeit. Geringe Bodenversiegelung, unterirdische Garagen und digitale Anzeigetafeln mit Öffi-Informationen in den Wohnhäusern schweben ihm vor. Grundsätzlich soll aber alles in Anlehnung an den EuropanWettbewerb umgesetzt werden, bei dem das Architekturbüro „Kosmos“mit der Idee eines Viertels für Wohnen, Arbeiten und Lernen gewann. Noch in dieser Woche soll ein beding
ter Vertrag unterzeichnet werden. Bedingt, weil das Projekt auch an der Widmung hängt. Momentan ist das Grundstück als „Grünland-Bad“gewidmet. „Man kann vertraglich nicht zusichern, dass es zu einer Umwidmung kommt“, warnt Stadtplanungsreferentin Corinna Smrecnik (SPÖ). Kommt es zu keiner Umwidmung, könnte alles platzen. Daran glaubt aber keiner der Beteiligten.
Der Abriss des alten Bades kostet der GWS zwischen 750.000 und 900.000 Euro. Das Material wird recycelt. 2024 soll dann der Bau beginnen.