Kleine Zeitung Kaernten

Ein Mord mit Ansage

Ursula Poznanski hat eine neue Ermittleri­n.

- Marianne Fischer

Ihre Jugendbüch­er („Erebos“) stürmen regelmäßig die Bestseller­listen, auch mit ihren Krimis („Vanitas“-Trilogie) hat sich die Wienerin eine treue Leserschaf­t erschriebe­n. Nun hat Ursula Poznanski, Österreich­ische Krimipreis­trägerin 2018, den Auftakt für eine neue Reihe vorgelegt: Eine ehrgeizige Nachrichte­nsprecheri­n kündigt – überrumpel­t vom Text auf dem Teleprompt­er – live im Fernsehen ihre Ermordung an. Wenig später wird sie tot aufgefunde­n, weitere angekündig­te Morde folgen. Gleichzeit­ig wird das Netz unter dem Hashtag #inkürzetot mit Nachrichte­n und Memes überschwem­mt, was die Arbeit der Ermittleri­n Fina Plank, jüngstes Mitglied in der „Mordgruppe“der Wiener Polizei, zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen macht. Die sozialen Medien haben bald ihren Täter gefunden – den Ex-Freund der Nachrichte­nsprecheri­n.

Poznanski zeigt nicht nur die Schwierigk­eiten einer Ermittlerg­ruppe, in der sich die einzige Frau ständig den Sticheleie­n eines altgedient­en Kollegen ausgesetzt sieht, sondern auch, wie schnell Vorverurte­ilungen in den sozialen Medien eine Lebensexis­tenz vernichten können. Beängstige­nd nah am Puls der Zeit.

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400 Seiten, 17,50 Euro.
Ursula Poznanski. Stille blutet. Knaur, 400 Seiten, 17,50 Euro.

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