Der KAC hat sich aus der Not befreit
Einen wahren Krimi entschieden die Rotjacken mit 3:2 für sich. Matt Fraser erzielte das Goldtor. Doch Mann des Abends war wieder einmal Torhüter Sebastian Dahm.
Die Schritte müssen gar nicht riesengroß sein. Manchmal genügt für eine konstante Entwicklung eine Zehenspitzenlänge, die zumindest einen klitzekleinen Fortschritt untermauert. In Graz wirkte der KAC über weite Strecken erneut, als wäre er mehr mit sich selbst beschäftigt, als mit den Aufgaben, vor denen die Rotjacken seitens der Steirer gestellt worden sind. Ein fulminanter Start, Killerinstinkt kurz vor der zweiten Drittelpause sowie der wie immer höchst souverän agierende KAC-Goalie Sebastian Dahm entpuppten sich als die entscheidenenden Zutaten beim 3:2-Sieg, dem dritten in Folge. Auch wenn es dazwischen eher so wirkte, als ob die Klagenfurter sich rückwärts bewegten: Nach der 2:0-Führung kassierten sie sogar den verdienten Ausgleich und standen mit dem Rücken zur Wand. Doch Dahm
hatte seine Finger im Spiel und mit dem 20. Penalty beendete Matt Fraser vor den Augen von 800 Rotjacken-Anhängern sowie des im KAC-Fanbus mitgereisten Martin Hinteregger die Nervenschlacht.
Eigentlich hätte es gar nicht so weit kommen müssen. Der KAC startete gut, wirkte dynamisch, aggressiv und präsent. Rok Ticˇar sorgte für das frühe 1:0, das schien die Klagenfurter zu beflügeln. Doch auch Dahms Gegenüber Christian Engstrand agierte in Höchstform, verhinderte einen höheren Rückstand. Irgendwie fanden die Grazer ab dem zweiten Drittel einen besseren Zugriff. Sie investierten mehr in die Offensive und der KAC hatte große Mühe, sich zu befreien. Die Ambitionen auf beiden Seiten verpufften, als ahnten die Protagonisten bereits, dass Überstunden nahen. Kurz vor Drittelende besorgte Nick Petersen das 2:0 im Powerplay und die Rotjacken wähnten sich in trügerischer Sicherheit.
Die Gastgeber kämpften sich im Schlussabschnitt zurück, verbissen sich regelrecht in die
Partie. Mit Emotionen und Leidenschaft. Die Belohnung folgte unter Beihilfen von KACStrafen. Fladeby hauchte den 99ers neues Leben ein und Livingston erzwang schließlich den Ausgleich. Der KAC wirkte stehend k. o.
In der Verlängerung wuchs Dahm über sich hinaus, rettete seine Vorderleute mehrmals. Die Entscheidung wurde auf das Penaltyschießen vertagt. Und hier traf Matt Fraser im 20. Versuch als Einziger und sorgte dafür, dass dem KAC zumindest ein kleiner Schritt gelungen ist.