Hund berührte Giftpilz und verendete
Späte Schwammerl-Schwemme birgt tödliche Gefahr für Mensch und Tier.
Eine regelrechte Schwammerl-Schwemme ist aktuell in den Kärntner Wäldern feststellbar – naturgemäß sprießen nicht nur die Speisepilze wie Parasol, Herrenoder Steinpilz, sondern auch die giftigen. Das birgt Verwechslungsgefahren für den Menschen, aber auch Risiken für Tiere. Weil er spielerisch mit einem Grünen Knollenblätterpilz in Berührung kam, ist nun ein Labrador verendet.
Michaela Magek und Markus Wetzlinger wollen andere Hundebesitzer sowie Tierärzte sensibilisieren und vor der aktuellen Bedrohung warnen. „Im Wald oder an den Wegen sieht man jetzt überall Giftpilze. Unser Labrador Denver nahm letzten Sonntag beim Spazieren in Feistritz im Rosental spielerisch zwei Pilze ins Maul, spuckte sie aber gleich wieder aus“, erzählen die beiden.
In der Nacht auf Dienstag wurde das Tier (Foto) so apathisch, dass die Tierhalter mit Denver um 3.45 Uhr die Tierklinik Krebitz in Klagenfurt aufsuchten. „Der Hund war komatös, hatte Zuckungen, Krämpfe im Kopfbereich. Wir stellten eine massive Unterzuckerung und einen massiven Abfall an Blutblättchen fest“, sagt Elisabeth Krebitz-Gressl. „Schließlich ergaben sich Spontanblutungen überall hin und ein Multiorganversagen. Genau diese Symptome werden bei Vergiftungen mit Knollenblätterpilzen angegeben. Das habe ich recherchiert, weil es mein erster Fall mit so dramatischem Verlauf war.“
Offensichtlich sei es einfach, dass Tiere die Giftstoffe aufnehmen, ohne den Giftpilz zu fressen. Warum schießen aktuell so viele (Gift)Pilze aus dem Boden? „Alle Pilze waren über die heißen und trockenen Sommermonate quasi im Stand-by-Modus“, sagt Evelin Delev, Pilzexpertin vom Naturwissenschaftlichen Verein Kärnten. Um dann nach den ausgiebigen Regenfällen regelrecht aus dem Boden zu schießen. Das betrifft leider auch Giftpilze. Die Expertin beobachtet seit einer Weile Veränderungen beim Pilzwachstum und führt diese unter anderem auf den Wandel des Klimas zurück.