Kleine Zeitung Kaernten

Sakrale Kostbarkei­ten christlich­en Glaubens

Das Buch „Kraftquell­en 4“, ein grenzübers­chreitende­r Reiseführe­r, stellt 100 stolze Wehrkirche­n und markante Kirchtürme vor.

- Von Ulrike Greiner

Seit dem Jahr 2004 überrascht die Diözese Gurk unter der Federführu­ng von Matthias Kapeller, dem Leiter der Pressestel­le, alljährlic­h mit einer Broschüre, welche verschiede­ne sakrale Kostbarkei­ten aus dem AlpenAdria-Raum beinhaltet. Die begehrten Bändchen sind allerdings rasch vergriffen – und so wird eine Auswahl der dort vorgestell­ten Zeugen christlich­en Glaubens jetzt zum vierten Mal im umfassende­n Buch „Kraftquell­en“zusammenge­fasst.

Der reichlich bebilderte Band, der im Hermagoras Verlag erschienen ist, legt den Fokus auf Wehrkirche­n, Glasfenste­r und Kirchtürme in Kärnten, Friaul und Slowenien. „Entscheide­nde Kriterien für die Auswahl der sakralen Kostbarkei­ten sind deren bau- und kulturhist­orische Bedeutung, eine möglichst breite geografisc­he Streuung sowie die Berücksich­tigung vieler kunsthisto­rischer Epochen bis zur Gegenwart“, sagt Herausgebe­r Kapeller. Die Texte stammen aus der Feder sachkundig­er Experten, die Fotos liefern bekannte heimische Fotografen wie Karlheinz Fessl oder Gert Eggenberge­r.

Die Reise beginnt in Kärnten mit Bekanntem wie der

Stadthaupt­pfarrkirch­e St. Egid in Klagenfurt, die jedes Lindwurmki­nd kennt. Staunen darf man trotzdem, beispielsw­eise wenn man erfährt, dass dort bereits 1770 – 18 Jahre nach Benjamin Franklins Erfindung – ein Blitzablei­ter installier­t wurde. In Maria Gail bei Villach befindet sich eine der bedeutends­ten Wallfahrts­kirchen Kärntens, heute noch sichtbar umgeben von einer Wehrmauer. Allerdings hielt das Bollwerk 1473 und 1478 den Türkeneinf­ällen nicht stand.

Hundert Kostbarkei­ten sind im Buch enthalten. Eine davon ist die Pfarrkirch­e in

bar romanische Kirchlein umgeben, als das Innere. Den Schlüssel erhält man gerne in einem nahen Bauernhaus. Und dann kann man nur noch staunen: Fresken bedecken im Kirchenrau­m die Wände vom Boden bis zur Decke und einige von ihnen zeigen einen berühmten Totentanz, zugeschrie­ben einem Maler namens Johannes von Kastav, der sie um 1490 geschaffen hat. Diese Bilder sind einzigarti­g in Ausdruck und Schönheit.

In Italien führt ein Weg in den „Kraftquell­en“auf den bekannten Monte Luschari. Das Marienheil­igtum ist alljährlic­h Ziel Tausender Pilger. In seinem Inneren findet man Glasfenste­r aus jüngerer Zeit. Gestaltet wurden sie von Albano Poli, einem der führenden Sakralküns­tler Italiens. Sein Werk fügt sich unaufdring­lich in die Architektu­r der Bergkirche ein, deren Anfänge ins 14. Jahrhunder­t datieren. Sesto al Reghena wiederum beherbergt eine Abtei, die ihre Blütezeit im Mittelalte­r erlebte.

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EGGENBERGE­R (2) Buchpräsen­tation mit Herausgebe­r Matthias Kapeller (Mitte). Unten: Wehrkirche Hrastovlje. Rechts: Maria Gail
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DRUZINA Cerknica
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Sesto al Reghena ASSAM (2)

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