Was sich in der Therapie getan hat
Michael Fuchsjäger über die Veränderungen der Brustkrebsbehandlung.
Welche Rolle spielt die Einstellung der Patientin für die Diagnose Brustkrebs und die Genesung? MICHAEL FUCHSJÄGER: Die Diagnosemitteilung ist ein kurzer Moment, der für die Patientinnen traumatisierend ist. Wenn man das Wort Krebs mit sich selbst in Verbindung bringen muss, ist das niederschmetternd. Eine wichtige Rolle spielt die Einstellung zur Erkrankung im Behandlungsverlauf danach. Man sollte versuchen, den Mindset richtig einzustellen. Im Fall von Frau Justich haben wir gesagt: Das wird eine Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen. Aber Sie als Patientin sollten sich auf die Ausfahrt fokussieren und den Therapieerfolg visualisieren – und alles dazu tun, diesen zu unterstützen.
Wie kann man als Patientin die Therapie unterstützen?
Wichtig ist, dass man auf sich achtet, sich fit hält, sich gesund ernährt. Wir wissen, dass ein gesunder, aktiver Lebensstil wirklich einen Unterschied machen kann. Aber auch, dass man sich über die Krankheit informiert und proaktiv an der Behandlung teilnimmt.
Das bedeutet, das Wissen um die eigene Krankheit ist wichtig?
Ja, das zeigen auch zahlreiche Studien, dass eine aktive Rolle in der Therapie sich positiv auf den Ausgang einer Behandlung auswirkt. Wir wissen zudem, dass psychologische Betreuung für Krebspatienten und -patientinnen vorteilhaft ist – auf den Stationen, in den Ambulanzen. Das spielt eine große und wichtige Rolle, und das hat es etwa vor zwanzig Jahren so noch nicht gegeben.
Kann ich Brustkrebs vorbeugen?
Sie können auf alle Fälle vorsorgen. Wir haben in Österreich ein Früherkennungsprogramm für Frauen zwischen 45 und 69 Jahren. Alle zwei Jahre kann man so zur Mammografie und zum Brust-Ultraschall kommen. Dadurch haben wir die Möglichkeit, Brustkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen, wo er noch heilbar ist.