Druck aus Wien: Serben verschärfen Visaregeln
Orbán geißelt Milliardenpakete der reichen EU-Partner. „Beginn von Kannibalismus.“
Seit Wochen klagt das Innenministerium, dass über die – keineswegs geschlossene – Balkanroute zunehmend Inder und Tunesier nach Österreich kommen, um hier um Asyl anzusuchen. Die meisten Flüchtlinge gelangen über Serbien nach Europa. Visafrei können insbesondere Bürger von Ländern nach Belgrad reisen, die den Kosovo nicht anerkennen. Bei einem Migrationsgipfel in Budapest, zu dem der ungarische Premier Viktor Orbán geladen hatte, soll nach Angaben von Kanzler Karl Nehammer Serbiens Präsident Aleksandar Vucˇic´ zugesichert haben, die serbischen Visaregeln den EU-Vorgaben anzupassen. Ohne Österreich beim Namen zu nennen, übte Orbán bei der Pressekonferenz scharfe Kritik an den Milliardenpaketen der reichen EU-Partner. „Das ist der Beginn von Kannibalismus.“Ärmere EU-Staaten blieben auf der Strecke.