Kleine Zeitung Kaernten

Diekmann beim Kanzler nicht mehr an Bord

„Es war ein Sonderproj­ekt“, verweist der Ex-Bild-Chef auf Nehammers Doppelbesu­ch in Kiew und Moskau.

- Michael Jungwirth

Die Überraschu­ng war groß, als im Frühjahr bei der Kiew-Visite des Kanzlers auch der langjährig­e Chefredakt­eur der Bild-Zeitung Kai Diekmann Teil der Delegation war. Diekmann, ein enger Freund der Klitschko-Brüder, fabulierte am Rande des Besuchs in kleiner Runde, dass Österreich als neutrales Land stärker seine Rolle auf dem Parkett der internatio­nalen Diplomatie ausspielen sollte. Noch größer war freilich die Überraschu­ng, als Karl Nehammer wenige Tage später auch zu Kreml-Chef Wladimir Putin reiste – im Schlepptau auch diesmal wieder Diekmann. Diekmann hatte als Chef der auflagenst­ärksten deutschen Boulevardz­eitung wiederholt Putin besucht und interviewt, bei einem Treffen in Sotschi borgte er sich sogar Putins Badehose aus.

Diekmanns Engagement hat sich auf die durchaus spektakulä­re Doppelvisi­te des Kanzlers, die auch in internatio­nalen Medien ihren Niederschl­ag gefunden hat, beschränkt. „Das war ein Sonderproj­ekt und meine private

Große Koalition?

In Tirol haben sich ÖVP und SPÖ gestern darauf geeinigt, Koalitions­verhandlun­gen zu führen. Die Gremien beider Parteien haben bereits zugestimmt. ÖVP-Obmann Anton Mattle will, dass die Regierung „idealerwei­se“bis zum 25. Oktober steht.

Angelegenh­eit“, erklärt Diekmann gegenüber der Kleinen Zeitung am Wochenende. Sein Einsatz war seinen besonderen Beziehunge­n zu den Klitschko-Brüdern geschuldet. In die aktuelle Kooperatio­n der Beraterfir­ma „Story Machine“, an der er beteiligt ist, mit der ÖVP sei er nicht unmittelba­r eingebunde­n. Entspreche­nde Fragen seien an die Kollegen zu richten.

Knapp vor dem Doppelbesu­ch hatte die ÖVP die Beraterage­ntur „Story Machine“an Bord geholt, konkret die Bundespart­ei und der ÖVP-Klub – beide streng getrennt, wie es das Parteienge­setz vorsieht. Im Klub wurde Georg Streiter, ehemaliger Vizesprech­er von Altkanzler­in Angela Merkel, aktiv, um die Abgeordnet­en auf ihre Auftritte im UAusschuss vorzuberei­ten. Nach Informatio­nen der Kleinen Zeitung wird im Oktober entschiede­n, ob der Vertrag mit dem Klub verlängert oder beendet wird. In der Bundespart­ei sieht man – Stand heute – keinen Grund, die Kooperatio­n zu beenden.

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„Eine persönlich­e Angelegenh­eit“: Kai Diekmann

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