Bleiben wir auf dem Boden!
Pyramiden gelten als Zeugnisse ägyptischer Hochkultur. Kritiker merken an, dass das Land danach nicht mehr so recht liefern konnte. Bemerkenswert sind auch „Menschenpyramiden“, bei denen sich darauf Trainierte artistisch übereinanderstapeln. Nun konnte in der einstigen Stierkampfarena der spanischen Stadt Tarragona der Wettbewerb um die schönsten „Castells“erstmals seit der Pandemie wieder stattfinden. Homo sapiens, er will mitunter hoch hinaus, bildete dabei bis zu zehnstöckige Türme. Das wirft Fragen auf, obgleich Menschenpyramiden immerhin immaterielles Unesco-Weltkulturerbe sind: Cui bono? Was, wenn jemand in der untersten Reihe ein sehr dringendes Bedürfnis verspürt? Warum schafft es Mensch nur schlecht, im echten Leben friedlich aufeinander zu bauen? So oder so: Machen Sie das nicht mit Nachbarn nach! Ein Großteil des Trainings wird verwendet, Einstürze, also zerbröselnde Pyramiden, zu vermeiden. Die Untersten werden speziell geschult, um Fallende aufzufangen. Bleiben wir also – bitte – am Boden!