Überfällig
Das Rennen um die dreiköpfige Präsidentschaft bei den Wahlen in BosnienHerzegowina verlief anders als befürchtet. Aber ist das Ergebnis der Kitt für das ewig-zersplitterte Land?
Denis Bec´irovic´, bosniakischer Sozialdemokrat, und Zˇ eljko Komˇsic´, kroatischer Mitte-links-Kandidat, gelten als reformistische Hoffnungsträger im dreiköpfigen Staatspräsidium. Teil des Dreigespanns bleibt, nun mit Zˇ eljka Cvijanovic´, aber die nationalistisch-separatistische serbische Partei SNSD – unter der Führung von Milorad Dodik. Bürgerlich-liberale Kräfte erhoffen sich mit dem Ergebnis dennoch die längst überfällige Veränderung des Status quo. Zum einen auch deswegen, um sich von russischen und chinesischen Einflüssen zu lösen. b der langersehnte Anschluss an die EU letztlich so klappt, wie erhofft, bleibt abzuwarten. Solange das Land durch Korruption und die ständige Überbetonung der ethnischen Herkunft überschattet wird, so lange wird die Veränderung warten müssen.
Was bleibt, ist die Spaltung und das Fehlen einer längst überfälligen kollektiven Identität.
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