Lehrerausbildung dauert überdurchschnittlich lang
In Österreich wurde zuletzt über Verkürzung wegen zunehmenden Lehrermangels diskutiert.
Die Dauer der Lehrerausbildung in Österreich liegt laut der gestern veröffentlichten Ausgabe der Studie „Bildung auf einen Blick“über dem Schnitt anderer OECD-Länder. Die sechs Jahre für Sekundarstufenlehrer (Mittelschule, AHS, BMHS) stechen unter Ländern, die wie Österreich Theorie und Praxis in die
Grundausbildung packen, heraus. Vergleicht man auch Länder, in denen man erst Theorieund dann Praxisausbildung erhält, liegt Österreich sogar ein Jahr über dem Schnitt. Zuletzt gab es wegen des Lehrermangels Forderungen nach einer Verkürzung. Die Lehrergewerkschaft würde gerne schon ab der Volksschullehrerausbildung
kürzen, der Rektorensprecher der Pädagogischen Hochschulen hat sich für eine fünfstatt sechsjährige Sekundarlehrer-Ausbildung ausgesprochen. Minister Martin Polaschek will die Dauer nicht infrage stellen, denkbar sei nur eine Verkürzung des Bachelors von acht auf sechs Semester, damit Lehrer früher unterrichten können. In zwei Drittel der Länder gibt es Zugangsbeschränkungen für das Lehramtsstudium. Nach dem Studium setzen so gut wie alle auf eine Praxiseinführung durch erfahrene Mentoren. Eine Quereinsteiger-Ausbildung, in Österreich zuletzt für die Sekundarstufe eingeführt, gibt es in mehr als der Hälfte der Länder.