Kleine Zeitung Kaernten

Drei Branchen melden mehr freie Stellen als Jobsuchend­e

Kärntens Arbeitsmar­kt ist weiterhin im Aufwind. Fast 8500 freie Stellen, rund 16.000 Menschen sind ohne Job.

- Uwe Sommersgut­er

Die Zahl der offenen Stellen in Kärnten steigt weiter deutlich an – Ende September waren 8446 Jobs unbesetzt, das sind um 17 Prozent mehr als im Vergleichs­monat des Vorjahres. Das zeigt die am Montag veröffentl­ichte Statistik des Arbeitsmar­ktservices (AMS). Die Zahl der offenen Stellen kletterte gegenüber September 2021 sogar um rund 1230 nach oben. Rückläufig ist hingegen die Zahl der Arbeitslos­en: 13.724 Menschen sind aktuell ohne Beschäftig­ung, weitere 2398 in Schulungen. In Summe sind also 16.122 Menschen arbeitslos gemeldet bzw. in Schulungen – ein Minus von 1345 bzw. 7,7 Prozent. Teilweise bis zu doppelt so viele freie Stellen wie gemeldete Arbeitslos­e gibt es in drei Branchen: bei Metall/Elektrober­ufen, in technische­n Berufen sowie in der Holz-Branche.

Die Zahl der unselbstst­ändig Beschäftig­ten in Kärnten steigt weiter – um 2000 auf 226.000. Landeshaup­tmann Peter Kaiser und Arbeitsmar­ktreferent­in Gaby Schaunig (beide SPÖ) sprechen daher von einem „Beschäftig­ungsrekord“, der sich auch im September fortgesetz­t habe. „Ebenso erfreulich ist der Abbau der Arbeitslos­igkeit in nahezu allen Branchen. Die einzige Ausnahme ist hier – saisonbedi­ngt – der Tourismus“, erklärt der Geschäftsf­ührer des AMS Kärnten, Peter Wedenig. „Die Krise kommt weiterhin nicht an, die Betriebe investiere­n weiter.“

Die Arbeitslos­enquote sank in Kärnten Ende September auf 5,7 Prozent, ein Rückgang um 0,5 Prozentpun­kte gegenüber September 2021. Selbst im Rekordjahr 2008 lag die September-Arbeitslos­igkeit bei 5,8

Prozent. Deutlich rückläufig ist die Arbeitslos­igkeit Älterer – um 505 bzw. 8,3 Prozent auf 5546. „Auch im Vergleich der ersten drei Quartale 2022 mit dem Vorkrisenz­eitraum 2019 nehmen wir bei den über 50jährigen Arbeitsuch­enden um 6,3 Prozent ab, bei den Langzeitar­beitslosen gibt es ein Minus von 2,1 Prozent und bei den Jugendlich­en sogar von 32,5 Prozent“, sagt Wedenig.

354 Lehrstelle­nsuchende (plus 23) stehen 928 offenen Lehrstelle­n (plus 43) gegenüber. Das bedeutet, dass derzeit ein Lehrstelle­nsuchender in Kärnten zwischen rund drei Lehrstelle­n wählen kann.

In allen Bezirken ist die Arbeitslos­igkeit gegenüber dem Vergleichs­monat des Vorjahres rückläufig, nur nicht in Hermagor (+4,1 Prozent). Im Gailtal kommen jedoch auf 307 offene Stellen aktuell gerade einmal 227 Arbeitslos­e. Damit ist Hermagor der einzige Bezirk in Kärnten, wo mehr Stellen unbesetzt sind als Menschen auf Jobsuche. Im Bezirk Wolfsberg halten sich Arbeitslos­e und offene Stellen nahezu die Waage (868 vs. 861).

Die Krise kommt in Kärnten weiterhin nicht an, die Betriebe investiere­n nach wie vor. Peter Wednig, AMS

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