Leidenszeit ist endlich vorbei
Sarah Lagger (23) begann nach monatelanger Zwangspause wieder mit dem Aufbautraining.
Anfang Juli gab Sarah Lagger bekannt, dass sie die Freiluftsaison aufgrund eines Knochenmarködems im Bereich des fünften Lendenwirbels vorzeitig beenden muss. Bei intensiven Belastungen verspürte die Mehrkämpferin permanent Schmerzen. „Angefangen hat alles im April, vor allem beim Speerwurf. Die erste Zeit war schwierig und zach. Es hat sich alles so komisch angefühlt, da ich dachte, dass ein cooler Sommer mit der EM bevorsteht. Aber zum Glück bin ich durch meine Familie und Freunde perfekt abgelenkt und aufgemuntert worden“, erzählt die Rothenthurnerin, die den gesamten Sommer über mit unterschiedlichsten Therapien eingedeckt war. „Von Physio- bis Magnetfeldtherapie und speziellen Übungen war alles dabei“, erklärt Lagger, die zuletzt immer wieder von Rückschläin gen geplagt wurde. Zuerst machte ihr ein Hautpilz zu schaffen, 2021 Corona.
Gestern absolvierte die U20Weltmeisterin von 2016 nach monatelanger Zwangspause offiziell ihr erstes Aufbautraining
Wien. „Ein Trainingsalltag kann so schön sein“, grinst die 23-Jährige, die vorerst den Fokus auf den Umfang legt, „die Intensität bleibt noch niedrig, aber ich kann schon so gut wie alles machen. Und zusätzlich wird jetzt noch mehr Wert auf Regeneration gelegt.“
I hre ersten Wettkämpfe strebt sie mit weiser Voraussicht im Februar an. Im Vorfeld geht’s im Dezember ins zweiwöchige Trainingslager nach Teneriffa, ehe sie im Frühjahr die Olympia-Quali für die Sommerspiele 2024 in Paris in Angriff nehmen
will. „Ein Höhepunkt wäre im August noch die Weltmeisterschaft in Budapest“, sagt Lagger, die in Wien Geografie studiert und im 12. Bezirk in einer Vierer-Studenten-WG lebt.
Die kommenden Wochen scheinen intensiv und schweißtreibend zu werden. „Es geht primär um Läufe, Sprünge, Medizinballwürfe, Athletik und Schnelligkeit. Das Spezifische folgt anschließend. Der Speerwurf wird wohl noch warten müssen. Da geht’s eher um Imitationen, aber Hauptsache es geht wieder los.“