Furiose Verrücktheiten und sanfte Innigkeiten
Das Kärntner Barockorchester und die exzellente junge Sängerin Hannah Fheodoroff wurden umjubelt.
Ombra mai fù“: Zur Freude des Publikums sang sie das berühmte Largo aus Händels „Serse“als Zugabe. Hier erlebte man das Schwebende eines magischen Augenblicks, in dem die Zeit stillzustehen schien: Dafür sorgte Hannah Fheodoroff mit ihrer weichen, farbenreichen Stimme im Mozartsaal des Konzerthauses. Die 25-jährige Kärntnerin, am Kärntner Konse und an der Wiener Musikuniversität ausgebildet, faszinierte mit vielen Nuancen, wunderbarem Legato und sicheren Koloraturen auch bei Arien aus „Alcina“und „Giulio Cesare in Egitto“von Händel sowie aus „Orlando furioso“und „Juditha triumphans“von Vivaldi. Begleitet wurde sie dabei gekonnt vom Kärntner Barockorchester unter der Leitung ihres Onkels Thomas Fheodoroff, der als Konzertmeister auch solistisch glänzte.
Gegründet wurde das Ensemble vor drei Jahren mit Musikerinnen und Musikern, die aus Kärnten stammen oder hier ihren Lebensmittelpunkt haben, um vermehrt Barockmusik erklingen zu lassen. Die beiden Gründungsmitglieder Annemarie Podesser und Sieglinde Größinger erwiesen sich als höchst virtuose Solistinnen beim Konzert in C-Dur für zwei Traversflöten von Vivaldi. Und wieder gefiel das Ensemble mit hohem Niveau, Spielfreude und Stilsicherheit. So ganz besonders bei „La Follia“(auch das Motto des Abends) von Francesco Geminiani mit seinen „verrückten“Variationen. Für interessante Informationen sorgte die Moderatorin Ulli Nagy.
Viele Bravi!